Wortwahl zur Frauen Union Tauber verteidigt sich
28.09.2016, 10:46 Uhr
CDU-Generalsekretär Peter Tauber.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach den Vorwürfen über den frauenfeindlichen E-Mail-Austausch mit Parteikollegen meldet sich CDU-Generalsekretär Peter Tauber zu Wort. Er erklärt sich, ohne dabei die damalige Wortwahl zu dementieren.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat seine Äußerungen zur Frauen Union (FU) in seinem Heimatland verteidigt. Darüber berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Er bestritt dabei aber nicht die Echtheit eines Mailwechsels mit männlichen Parteifreunden über die mögliche neue FU-Vorsitzende.
Der Mailverkehr stammt aus dem Jahr 2012. Tauber saß bereits im Bundestag, außerdem war er der CDU-Vorsitzende im Main-Kinzig-Kreis. Tauber schrieb damals an fünf männliche Parteifreunde: "Hallo Jungs, wir haben ein neues Problem: die Frauen Union. Es gibt derzeit niemanden, der den Vorsitz übernehmen will. Die Frage ist: Ist das verzichtbar? Auf jeden Fall sollten wir das nicht an die große Glocke hängen. Sollten wir neben den offenen Kandidatenfragen mal darüber reden. Es grüßt, Peter."
Taubers Kollegen lieferten im folgenden Mailverlauf Vorschläge für zwei Kandidatinnen. Darunter Srita Heide, die im gleichen Zug als "pseudoengagiert" bezeichnet wurde. Ein weiterer Vorschlag war Katja Leikert. Einer der Mitarbeiter schrieb an Tauber: Das "wäre ein guter Einstieg für sie. Die würde vielleicht auch mal was auf die Reihe bekommen." Es bestehe dann "natürlich" die Gefahr, dass Leikert "in der Schlangengrube" Frauen-Union so schnell totgebissen werde, dass sie die Lust für alles andere verliere. Aber: "Rein optisch wäre sie ein Gewinn."
Leikert als "starker und überzeugender Vorschlag"
Tauber sagte nun im Gespräch der SZ: "Die Situation in der Frauen Union war damals verfahren." Er sei "von Mitgliedern gebeten worden, jemanden für den Vorsitz vorzuschlagen". Dabei sei man dann "gemeinsam" und "zu Recht" der Meinung gewesen, dass Katja Leikert "ein starker und überzeugender Vorschlag" sei. Leikert, die dann tatsächlich FU-Kreischefin wurde, habe "die Frauen Union wieder geeint" und gebe "wichtige inhaltliche Impulse".
Die SZ hatte den Mailverkehr veröffentlicht, nachdem sich Tauber in der Sexismus-Debatte innerhalb der CDU positiv über deren Anstoß geäußert hatte. Die Debatte war durch die Berliner Christdemokratin Jenna Behrends angestoßen worden. Unter anderem hatte sie publik gemacht, dass der Vorsitzende der Berliner CDU, Frank Henkel, sie als "große süße Maus" bezeichnet hatte.
Tauber hatte dazu gesagt: "Geschichten wie diese bekomme ich immer wieder geschildert. Aber ohne Nennung von Namen." Dann sei es schwierig, etwas dagegen zu tun. "Umso wichtiger, dass es nun diese Debatte gibt." Der E-Mail-Verlauf aus dem Jahr 2012 mit Parteikollegen zeigte dann, dass in Taubers Umfeld kaum anders über Frauen gesprochen wird, als es Frank Henkel getan haben soll.
Quelle: ntv.de, kpi