Nordkorea belastet Beziehung Tillerson beschwört Annäherung mit China
19.03.2017, 08:23 Uhr
Xi Jinping mit Rex Tillerson in Peking.
(Foto: REUTERS)
US-Außenminister Tillerson reist in stürmischen Zeiten nach China. Die USA ärgern sich, dass Peking sich im Konflikt mit Nordkorea nicht deutlicher positioniert. Trotz allem setzt Tillerson auf eine enge Zusammenarbeit. Nordkorea rüstet währenddessen weiter auf.
Der US-amerikanische Außenminister Rex Tillerson und der chinesische Präsident Xi Jinping streben eine engere Kooperation ihrer beiden Länder an. Ziel sei es, ein größeres Verständnis füreinander zu erreichen, "das zur Stärkung der Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten führen wird", sagte Tillerson in Peking. Xi sagte, er sei zuversichtlich, dass sich das bilaterale Verhältnis "in die richtige Richtung" entwickeln werde. Tillerson traf in Peking zunächst auf den chinesischen Außenminister Wang Yi.
Belastet wurde sein Besuch durch Differenzen hinsichtlich des Umgangs mit Nordkorea. Die USA hatten Peking vorgeworfen, nicht genug zu unternehmen, um der wachsenden Bedrohung durch Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm zu begegnen. Nach ihrem Treffen betonten Tillerson und Wang ihren Willen zur Zusammenarbeit in diesem Bereich, konkrete Schritte nannten beide indes nicht.
Sorge um Nordkoreas Aufrüstung
Zwar teilt Peking die Besorgnis Washingtons bezüglich der atomaren Aufrüstung Pjöngjangs, scheint aber den angespannten Status quo drastischen Maßnahmen vorzuziehen. Die chinesische Regierung hält sich im Umgang mit Nordkorea auch deshalb zurück, um eine direkte Konfrontation oder einen Zusammenbruch des isolierten Landes in unmittelbarer Nähe Chinas zu vermeiden.
Nordkorea testete unterdessen nach Angaben staatlicher Medien einen neuen Raketenantrieb. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA treibt Pjöngjang die Entwicklung einer Trägerrakete zur Stationierung von Satelliten im Weltall voran. Die Regierung des international isolierten Landes betont immer wieder, dass ihr Raumfahrtprogramm allein wissenschaftlichen Zwecken dient.
Trägerraketen können jedoch sowohl zu zivilen als auch zu militärischen Zwecken eingesetzt werden. Die USA und das mit ihnen verbündete Südkorea gehen daher davon aus, dass Nordkorea in Wahrheit andere Absichten verfolgt und mit solchen Tests sein Raketenprogramm vorantreibt. Nordkorea provoziert die Weltgemeinschaft immer wieder mit Raketentests. Im vergangenen Jahr unternahm das kommunistische Land zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests und verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Vor zwei Wochen feuerte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen in Richtung Japans ins Meer ab.
Quelle: ntv.de, sgu/AFP