Politik

Keine Lust auf KriegTrump Junior: USA sind für die Ukraine nicht mehr "Idiot mit dem Scheckbuch"

07.12.2025, 20:22 Uhr
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Don Jr. hat keine offizielle Funktion im politischen Washington. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Auf einem Forum in Doha lässt sich der Sohn des US-Präsidenten ausführlich zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. Die Verhinderer eines Friedensschlusses sieht er dabei augenscheinlich in Kiew. An der Führung des Landes hat er einiges auszusetzen.

Der Sohn von US-Präsident Donald Trump, Donald Trump Junior, hat auf einer Konferenz angedeutet, dass sich der US-Staatschef von dem Krieg in der Ukraine abwenden könnte. "Ich glaube, das könnte er. Das Gute und Einzigartige an meinem Vater ist, dass man nie weiß, was er als Nächstes tun wird. Er ist unberechenbar", sagte Don Jr. laut Sky News bei einer Konferenz in Doha. Die USA seien auf jeden Fall nicht mehr "der Idiot mit dem Scheckbuch".

Die amerikanische Bevölkerung habe schlichtweg keine Lust mehr auf den Krieg, so der Trump-Sohn. Laut einer jüngsten Umfrage der Presidential Ronald Reagan Foundation steht die US-Bevölkerung jedoch eindeutig hinter der Ukraine. Demnach unterstützen 64 Prozent die weitere Lieferung von Waffen an das angegriffene Land. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozentpunkte gestiegen. Mehrheiten finden sich dafür sowohl bei Demokraten als auch bei den Republikanern.

Aus seiner Sicht gibt es weitaus drängendere Probleme. In Anlehnung an den aktuellen "Krieg" seines Vaters gegen die Drogenkartelle in der Karibik bezeichnete er die Gruppen, die illegale Drogen nach Amerika schmuggeln, als "eine weitaus größere und unmittelbarere Gefahr für die USA als alles, was derzeit in der Ukraine oder in Russland vor sich geht".

Aus seiner Sicht ist die Ukraine zudem ein "weitaus korrupteres Land" als Russland. Die Reichen seien aus dem Land geflüchtet, während die "Bauernklasse" kämpfen müsse, behauptete er ohne Belege vorzulegen. Er erklärte weiter, dass sich die reichen Ukrainer vorwiegend im Fürstentum Monaco aufhalten würden. Das lasse sich anhand der großen Anzahl an ukrainischen Kennzeichen an Luxuskarossen feststellen.

Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bezeichnete er als einen der "größten Vermarkter aller Zeiten", der für die Linke "zu einer fast göttlichen Figur" geworden sei. Er warf dem ukrainischen Staatschef darüber hinaus vor, den Krieg gegen Russland nicht beenden zu wollen. Selenskyj wisse, dass er keine Wahl mehr gewinnen würde, sobald der Krieg beendet sei.

US-Präsident Trump ist mit seinen Versuchen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, bisher nicht signifikant vorangekommen. In den vergangenen Tagen berieten die Ukrainer mit der Trump-Administration über die nächsten Schritte in einem möglichen Friedensprozess. Zuvor hatte der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten Steve Witkoff im Kreml mit der russischen Staatsführung verhandelt. Am Montag wollen sich nun die führenden europäischen Länder mit dem ukrainischen Präsidenten in London treffen, um einen gemeinsamen Ukraine-Plan auszuformulieren.

Quelle: ntv.de, lme

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