Politik

Anschuldigung in Russlandaffäre Trump-Konzern gerät in Geldwäscheverdacht

Der Eingang des Trump International Hotels in Washington D.C.

Der Eingang des Trump International Hotels in Washington D.C.

(Foto: picture alliance / Maren Hennemu)

Im Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses untersuchen die Abgeordneten die Verbindungen von Donald Trump nach Russland. Bei einer Anhörung erhebt ein Zeuge den Vorwurf der Geldwäsche. Die Rede ist von Immobilienverkäufen "ohne Sinn".

Bei einer Anhörung im US-Kongress zur Russlandaffäre sind einem Abgeordneten zufolge Geldwäschevorwürfe gegen die "Trump Organization" von US-Präsident Donald Trump laut geworden. Der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Adam Schiff, verwies auf eine Aussage des Chefs der britischen Ermittlungsfirma Fusion GPS, Glenn Simpson. Die veröffentlichten Protokolle der Sitzung vom 14. November "offenbaren ernste Vorwürfe, dass die 'Trump Organization' mit russischen Staatsbürgern Geldwäsche betrieben haben könnte", sagte Schiff.

Fusion GPS war vor der Wahl zuerst von einer konservativen Nachrichtenseite und dann vom Nationalkomitee der Demokraten beauftragt worden, Nachforschungen über Trump anzustellen. Die "Trump Organization" ist der Konzern der Präsidentenfamilie und verwaltet unter anderem Immobilien. Ein Anwalt des Konzerns nannte die Vorwürfe "völlig leichtsinnig und unbegründet".

In dem Geheimdienstausschuss läuft eine von drei Untersuchungen des US-Kongresses, ob es unerlaubte Absprachen zwischen dem Wahlkampfteam von Trump und Russland gab. Im Raum steht die Frage, ob der Präsident oder Personen aus seinem Umfeld erpressbar sein könnten oder sich gesetzeswidrig verhalten haben. Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland die Präsidentenwahl beeinflusst hat, um Trump zum Sieg zu verhelfen. Der Präsident und die Regierung in Moskau weisen die Vorwürfe zurück.

Vorwürfe ohne Belege

Fusion GPD-Chef Simpson hatte einen ehemaligen britischen Spion angeheuert, der ein Dossier über Trump erstellte. Zudem habe sich seine Firma die Verkäufe von Eigentumswohnungen in Trump-Immobilien in New York, Miami, Panama-Stadt und Toronto angeschaut, erklärte Simpson in der Anhörung. "Es gab eine Menge Immobiliengeschäfte, bei denen man nicht erkennen konnte, wer das Objekt gekauft hat." Teilweise seien die Immobilien mit Verlust weiterverkauft worden, ohne dass ein Sinn dahinter erkennbar gewesen sei. "Wir haben Muster von Käufen und Verkäufen gesehen, von denen wir vermuten, dass sie auf Geldwäsche hindeuten."

Ein zweiter demokratischer Abgeordneter im Ausschuss, Jim Hines, wies bei CNN darauf hin, dass Simpson keine Belege für seine Annahme präsentiert habe. Wichtig festzuhalten sei: "Er hat Vorwürfe gemacht", so Hines.

Der Anwalt der "Trump Organization" erklärte, bei den von Simpson genannten Geschäften habe es sich hauptsächlich um Objekte gehandelt, für die der Milliardär seinen Namen lizenziert habe. Trump habe sie nicht selbst besessen oder entwickelt oder verkauft, so Alan Garten. Zudem hätten diese Fragen nichts mit den eigentlichen Ermittlungen des Ausschusses zu tun.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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