"Nicht schuldig" Trump-Kritiker Bolton äußert sich vor Gericht
18.10.2025, 03:36 Uhr Artikel anhören
Bolton auf dem Weg zum Gericht in Greenbelt nahe der US-Hauptstadt Washington.
(Foto: AP)
Donald Trump rechnet mit seinen Gegnern ab: Mit John Bolton soll nun einem seiner schärfsten Kritiker der Prozess gemacht werden. Der frühere Sicherheitsberater weist die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.
John Bolton, der frühere Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, der wegen des Vorwurfs der Weitergabe geheimer Informationen angeklagt ist, plädiert auf nicht schuldig. Vor einem Gericht in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland wies der 76-Jährige die 18 gegen ihn erhobenen Anklagepunkte zurück. Bolton hatte sich 2019 mit Trump überworfen und später ein Enthüllungsbuch veröffentlicht, in dem er ein vernichtendes Bild von Trump zeichnete.
Bolton sei unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden, berichtet der US-Sender CNN. Die nächste Anhörung wurde demnach für den 21. November angesetzt.
Bolton war am Vortag angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm die Übermittlung und Aufbewahrung von Verschlusssachen vor. In der Anklage hieß es, er habe streng geheime Dokumente per E-Mail mit zwei "nicht autorisierten Individuen" geteilt. Dem US-Justizministerium zufolge enthielten die Dokumente "Informationen über künftige Anschläge, ausländische Gegner und außenpolitische Beziehungen". Jeder der Anklagepunkte kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden.
Bolton wies die Vorwürfe bereits am Donnerstag zurück. Er sei "das neueste Ziel der Instrumentalisierung des Justizministeriums" geworden, teilte der Trump-Kritiker US-Medien mit. Die Anschuldigungen gegen ihn seien zuvor bereits zurückgewiesen worden oder würden die Tatsachen verzerren.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus geht Trump mit teils rabiaten Methoden gegen Kritiker und politische Gegner vor. Vor einer Woche war die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, eine prominente Widersacherin Trumps, im US-Bundesstaat Virginia wegen Bankbetrugs angeklagt worden. Ende September machte die Anklage gegen den Trump-Gegner und ehemaligen FBI-Chef James Comey Schlagzeilen. Er soll sich wegen angeblicher Falschaussage verantworten.
Quelle: ntv.de, ino/AFP