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Heimlich, weit unter der Erde? Trump: USA werden Atomwaffen testen wie andere Länder auch

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In den 1950er-Jahren haben die USA ihre Atomwaffentests in der Wüste von Nevade durchgeführt.

In den 1950er-Jahren haben die USA ihre Atomwaffentests in der Wüste von Nevade durchgeführt.

(Foto: picture alliance / akg-images)

Tagelang wird diskutiert: Werden die USA erstmals seit 1992 wieder eine Atomwaffe testen? Jein, sagt US-Energieminister Wright: Gemeint sind alle Einzelteile, aber ohne Explosion. Doch Donald Trump ist überzeugt, dass andere Länder heimlich testen. Die USA müssen ihm zufolge nachziehen.

US-Präsident Donald Trump hat Russland und China heimliche Atomwaffentests vorgeworfen. "Russland nimmt Tests vor, China nimmt Tests vor, aber sie sprechen nicht darüber", sagte Trump in einem Interview mit dem TV-Sender CBS. "Man weiß nicht unbedingt, wo sie testen", sagte Trump. "Sie testen weit unter der Erde, wo die Menschen nicht genau wissen, was bei den Tests vor sich geht."

Auch in Nordkorea und Pakistan würden Tests vorgenommen. "Ich möchte nicht das einzige Land sein, das keine Tests durchführt", betonte der US-Präsident.

Trump hatte am Mittwoch die Wiederaufnahme von Atomwaffentests angekündigt und damit international Sorge und Verwirrung ausgelöst. Experten rätseln darüber, ob der Präsident womöglich Tests zum Abschuss von Waffensystemen meint, die mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden können, also etwa ballistische Raketen.

In dem CBS-Interview antwortete der US-Präsident auf die Frage, ob erstmals seit 1992 wieder eine Atomwaffe in den USA zur Explosion gebracht werden soll: "Ich sage, dass wir Atomwaffen testen werden, so wie es andere Länder auch tun, ja."

Seit 1992 kein Test

Trump widersprach damit seinem Energieminister, Chris Wright. Dieser hatte Stunden zuvor erklärt, es seien lediglich "Systemtests" geplant. "Es handelt sich nicht um nukleare Explosionen", sagte Wright in einem Gespräch mit dem TV-Sender Fox News. Es würden alle Teile einer Atomwaffe getestet, ohne jedoch einen nuklearen Sprengsatz zu zünden.

Der letzte US-Waffentest mit nuklearen Sprengköpfen erfolgte im Jahr 1992 im US-Bundesstaat Nevada. Daraufhin verhängte der damalige US-Präsident George H. W. Bush ein Moratorium, das alle US-Regierungen seither übernommen hatten.

Unter Präsident Bill Clinton von den Demokraten unterzeichneten die USA 1996 zudem den Vertrag über das umfassende Verbot von Atomtests (CTBT), der alle Explosionstests international verbietet. Die USA haben den Vertrag allerdings wie China nicht ratifiziert, auch deshalb ist er nie in Kraft getreten. Russland machte seine Ratifizierung 2023 unter Präsident Wladimir Putin rückgängig - was die USA scharf kritisierten.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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