Nach Enthüllung interner Mail Trump bedankt sich bei "genialem" Döpfner
13.09.2022, 10:26 Uhr
Döpfner hat seine Aussagen zu Trump gegenüber der "Washington Post" relativiert.
(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)
Kurz vor der US-Wahl 2020 verschickt Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner eine verlagsinterne Mail, in der er für Donald Trumps Wiederwahl eintritt und ihn mit Lob überhäuft. Dem Ex-Präsidenten scheint das überaus zu schmeicheln.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich öffentlich bei Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner für dessen mutmaßliche Unterstützung bedankt. "Danke an den sehr genialen Mathias Döpfner", schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. "Die gute Nachricht ist, wir haben gewonnen. Mit Abstand." Trump verbreitet weiterhin die Verschwörungstheorie, er hätte die US-Präsidentschaftswahl 2020 gewonnen.
Trumps Lob bezieht sich auf eine vertrauliche E-Mail Döpfners, die vergangene Woche von der "Washington Post" veröffentlicht wurde. Wenige Wochen vor der US-Wahl 2020 schrieb er darin an seine Führungskräfte: "Wollen wir alle am 3. November morgens eine Stunde in uns gehen und beten, dass Donald Trump wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird?"
Döpfner zählt in der Mail sechs Punkte auf, die er für die größten Leistungen Trumps hält. Dem Springer-Chef zufolge fällt darunter unter anderem die "Verteidigung der Freien Demokratien gegen die Diktaturen in China und Russland", die Stärkung der NATO und Stabilität im Nahen Osten. "Mehr hat keine amerikanische Regierung der letzten 50 Jahren [sic!] geschafft", resümiert Döpfner.
Döpfner hatte gegenüber der "Washington Post" die Existenz der Mail zunächst bestritten. "Das existiert nicht. Es wurde nie gesendet und nicht einmal gedacht", sagte Döpfner dem Bericht zufolge. Nach Vorlage des ausgedruckten Textes durch die Zeitung sei Döpfners Erinnerung zurückgekommen. Möglicherweise habe er die Mail als "ironische, provokante Aussage im Kreis der Leute, die Trump hassen" verschickt. Seit der Übernahme der wichtigen US-Tageszeitung "Politico" durch Axel Springer im Jahr 2021 ist der Berliner Verlag auch in den USA präsent.
Quelle: ntv.de, mdi