Politik

"Sie müssen Rechnungen bezahlen"Trump droht Verbündeten mit Austritt aus der NATO

08.12.2024, 17:23 Uhr
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Trump macht schon vor Amtsantritt klar, in welche Richtung es mit ihm geht. (Foto: picture alliance / Anadolu)

In gut einem Monat tritt Donald Trump sein Amt als US-Präsident an. Vorab schlägt er bereits inhaltliche Pflöcke ein. Er erneuert seine Kritik an den NATO-Verbündeten, die ihre "Rechnungen" bezahlen sollen, und stellt Kiew weniger Unterstützung in Aussicht.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit einem Austritt der USA aus der NATO gedroht, sollten die anderen Verbündeten nicht mehr für Verteidigung ausgeben. "Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen", sagte Trump NBC News. Er fügte hinzu, er würde einen Austritt der USA aus dem Militärbündnis "absolut" in Betracht ziehen, sollten die NATO-Verbündeten sein Land nicht "fair" behandeln.

Trump tritt sein Amt am 20. Januar an. Schon während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident waren die US-Beziehungen zur NATO angespannt. Trump warf den NATO-Partnern vor, zu wenig in die Verteidigung zu investieren. Im Frühjahr bekräftigte Trump im Wahlkampf, er werde zahlungssäumigen NATO-Partnern nicht zu Hilfe kommen, wenn diese angegriffen würden. Vielmehr würde er die Russen dann sogar ermutigen, mit ihnen zu tun, "was immer sie wollen".

Auch die Unterstützung für die Ukraine durch die USA könnte zeitnah abnehmen. In dem Interview bei NBC antwortet Trump auf die Frage, ob seine Regierung bei der Unterstützung für das Land Einschnitte vornehmen werde: "Möglicherweise. Ja, wahrscheinlich, sicherlich."

Gleichzeitig unterstrich er seine Forderung nach einer Waffenruhe in der Ukraine. Kiew würde gerne eine Vereinbarung treffen, um den seit mehr als 1000 Tagen andauernden Krieg zu beenden, schrieb Trump in einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social. Beide Seiten hätten Hunderttausende Soldaten in einem Krieg verloren, der niemals hätte beginnen dürfen. Trump hatte am Samstag in Paris den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

"Es sollte einen sofortigen Waffenstillstand geben und Verhandlungen sollten beginnen", schrieb Trump. "Zu viele Menschenleben werden unnötig vergeudet, zu viele Familien zerstört." Er forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Handeln auf, um die Gefechte zu beenden.

Quelle: ntv.de, lme/AFP/AP

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