Mit über 50 Prozent Trump gewinnt Vorwahl der Republikaner in Iowa
16.01.2024, 02:46 Uhr Artikel anhören
Bei der ersten Vorwahl der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur der Partei fährt der frühere Präsident Trump einen Erfolg ein. Er erreicht über 50 Prozent der Stimmen. Seine Rivalen sind deutlich abgeschlagen.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat Prognosen zufolge die erste Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner gewonnen. Bei der Vorwahl im Bundesstaat Iowa erhielt der Ex-Präsident mit Abstand die meisten Stimmen, wie CNN berichtet. Nach Auswertung von etwa 96 Prozent der Stimmen kam er demnach auf 51,0 Prozent. Dahinter folgte Floridas Gouverneur Ron DeSantis mit 21,2 Prozent. Die ehemalige UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, rangierte mit 19,1 Prozent auf Platz drei.
Der Sieg Trumps war erwartet worden. Der 77-Jährige führte in Umfragen mit großem Abstand vor seinen Mitbewerbern. Der Ex-Präsident hat in Iowa laut, "New York Times", fast alle Landkreise gewonnen - lediglich einer ging an Nikki Haley.
In den USA bestimmt die Parteibasis ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Der Auftakt der republikanischen Vorwahlen Iowa läutet das Wahljahr ein. Am 5. November findet schließlich die eigentliche Präsidentenwahl statt.
Zusammenkünfte in Kirchen und Gemeindesälen
Iowa hat zwar zahlenmäßig geringe Bedeutung für die Kandidatenkür. Doch wer in dem kleinen Bundesstaat im Mittleren Westen gut abschneidet, kann mit Rückenwind bei den künftigen Abstimmungen rechnen. Die Entscheidung fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucus-Treffen. Sie fanden am Montagabend (Ortszeit) an ganz verschiedenen Orten bei extremer Kälte statt. Die Anhänger der Republikaner kamen trotz Temperaturen von minus 20 Grad in Kirchen oder Gemeindesälen zusammen, um für ihren Favoriten oder ihre Favoritin zu stimmen. Ein Wintersturm hatte den Wahlkampf am Wochenende beeinträchtigt - etliche Wahlkampfauftritte wurden abgesagt. Auf den Sturm folgte dann extreme Kälte, der Wetterdienst warnte vor "lebensgefährlichen" Bedingungen.
Der frühere Präsident ist zwar mitten im Wahlkampf mit vier strafrechtlichen Anklagen konfrontiert - unter anderem wegen seines Feldzuges gegen seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020. Das ändert aber bisher nichts an der Beliebtheit des Republikaners in seiner Partei. Trump hatte bei der Wahl damals gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Seine Niederlage erkennt er bis heute nicht an, sondern verbreitet weiter Lügen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden.
Bei den Demokraten läuft das Prozedere der Vorwahlen in diesem Jahr etwas anders. Das Rennen bei ihnen gilt außerdem als ausgemacht. Amtsinhaber Biden will für seine Partei noch einmal ins Weiße Haus einziehen. Ernstzunehmende Konkurrenz in seiner Partei hat der 81-Jährige nicht.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts