Politik

200 Millionen Dollar eingefroren Trump hält Aufbauhilfe für Syrien zurück

2000 US-Soldaten sind derzeit in Syrien stationiert.

2000 US-Soldaten sind derzeit in Syrien stationiert.

(Foto: REUTERS)

Nicht nur mit seinem Plan, die US-Soldaten bald aus Syrien zurückzuziehen, überrascht Donald Trump seine eigene Regierung. Neben dem militärischen fährt der US-Präsident auch das zivile Engagement zurück. Kümmern sollen sich nun "andere Leute".

US-Präsident Donald Trump lässt einem Bericht zufolge mehr als 200 Millionen Dollar an Syrien-Hilfen einfrieren. Eine entsprechende Anordnung habe das Weiße Haus an das US-Außenministerium erteilt, berichtete das "Wall Street Journal". Das Geld war demnach für einen Wiederaufbau des durch den Bürgerkrieg verwüsteten Landes bestimmt.

Trump hatte am Donnerstag überraschend ein baldiges Endes des Syrien-Einsatzes seines Landes verkündet. "Wir werden sehr bald aus Syrien abziehen", sagte Trump vor Industriearbeitern im Bundesstaat Ohio. Nach Angaben von Regierungsmitarbeitern hatte der Präsident schon vor Wochen begonnen, sich gegen ein mittel- oder langfristiges Engagement in Syrien auszusprechen.

Trump sagte, die US-Truppen sollten nun "in unser Land" zurückkehren, "wo wir hingehören, wo wir sein wollen". Um Syrien sollten sich "andere Leute" kümmern, sagte Trump. Wen er damit meint, sagte der US-Präsident aber nicht. Neben den USA haben noch Russland und der Iran größere Truppenkontingente in Syrien stationiert, beide unterstützten allerdings den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.

2000 GIs in Syrien

Mit dem Außenministerium hat Trump seine Abzugspläne offenbar nicht abgestimmt. Auf die Frage, ob sie über die Pläne im Bilde sei, sagte Ministeriumssprecherin Heather Nauert: "Bin ich nicht, nein. Nein." Im Januar hatte der damalige Außenminister Rex Tillerson noch angekündigt, den US-Militäreinsatz in Syrien auszuweiten, um die IS-Miliz weiter zu bekämpfen und Assad aus dem Amt zu drängen. Trump hat Tillerson Mitte März entlassen.

Im Moment sind in dem Bürgerkriegsland etwa 2000 US-Soldaten stationiert, um gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat zu kämpfen. Zuletzt waren in Syrien ein amerikanischer und ein britischer Soldat bei der Explosion eines Sprengsatzes an einer Straße getötet worden. Der Vorfall ereignete sich Regierungskreisen zufolge am Donnerstag in der Nähe von Manbidsch im Norden des Landes. In dem Ort gilt der IS als weitgehend besiegt. Trotz ihrer Niederlagen begehen die Extremisten in Syrien und im Irak immer wieder Bombenanschläge oder Attentate.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP/rts

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