Aufbau eigener Online-Plattform Trump holt Streaminganbieter mit ins Boot
15.12.2021, 08:14 Uhr
Trump ist an der konservativen Basis nach wie vor beliebt.
(Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)
Unter dem Namen "Truth Social" will Ex-Präsident Trump eine eigene Online-Plattform betreiben. Mit dem Streaminganbieter Rumble holt sich der Republikaner nun technische Unterstützung ins Haus. Das kanadische Unternehmen soll Videofunktionen für das Netzwerk umsetzen.
Das Unternehmen hinter der geplanten Internetplattform des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat einen Vertrag mit einem kanadischen Streamingdienstleister abgeschlossen. Wie die Trump Media and Technology Group (TMTG) bekannt gab, soll der bei Konservativen beliebte Videodienst Rumble "weitreichende Technologie- und Cloud-Dienstleistungen" für Trumps Plattform bereitstellen. Der 75-Jährige plant demnach einen eigenen Abonnement-Videodienst namens TMTG+.
Trump hat seine eigene Plattform als Gegenentwurf zur "Tyrannei" der großen Technologie-Konzerne angekündigt. Sie soll unter dem Namen "Truth Social" firmieren und Anfang kommenden Jahres an den Start gehen. Rumble soll nun das "kritische Rückgrat" für die Videofunktionen der neuen Plattform bereitstellen, teilte der Republikaner mit.
Nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar war Trump von großen Online-Plattformen wie Facebook, Twitter und Youtube verbannt worden. Radikale Anhänger des Republikaners waren damals in den Sitz des US-Kongresses eingedrungen, um die offizielle Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu behindern. Trump wird vorgeworfen, die Menschen zuvor online aufgestachelt zu haben. Er hat seine Wahlniederlage gegen Biden bis heute nicht anerkannt. Während seiner Amtszeit war Trump in den Online-Diensten sehr aktiv gewesen. Allein auf Twitter folgten ihm damals mehr als 88 Millionen Menschen.
Trump erfreut sich an der konservativen Basis nach wie vor großer Beliebtheit und liebäugelt mit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur 2024. Kürzlich hatte er zudem angekündigt, seine geplante Plattform mithilfe finanzkräftiger Investoren an die Börse zu bringen. US-Aufsichtsbehörden prüfen derzeit einen entsprechenden Hunderte Millionen Euro schweren Deal zwischen Trumps Firma und Digital World Acquisition Corp.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP