Republikaner auf Kuschelkurs? Trump lässt "brutale" Rede für Parteitag umschreiben
15.07.2024, 07:54 Uhr Artikel anhören
Trump wollte auf dem Parteitag zum harten Rundumschlag ausholen. Dieses Vorhaben hat er ad acta gelegt.
(Foto: AP)
Nach dem Attentat auf Donald Trump gibt es beim 78-Jährigen nur eine kleine Planänderung. Zum Präsidentschaftskandidaten will er sich auf dem Parteitag der Republikaner ernennen lassen, seine Rede wird aber deutlich sanfter ausfallen als angedacht.
Die Begleitumstände bei der großen Ernennung Donald Trumps könnten dramatischer nicht sein. Beim Nominierungsparteitag wollen die Republikaner ihren Spitzenmann offiziell zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im November küren. Die Rede für seinen Auftritt in Milwaukee hat der 78-Jährige allerdings umschreiben lassen.
"Ich hatte eine Rede, die ein unglaublicher Reißer war", sagte Trump laut "Washington Examiner" während des Fluges nach Milwaukee. "Sie war brutal - wirklich gut, wirklich hart." Die Rede habe er mittlerweile aber verworfen. "Ich denke, es wäre sehr schlecht, wenn ich darüber schwadronieren würde, wie schrecklich alle sind, wie korrupt und korrumpiert, selbst wenn es wahr ist. Wäre das nicht passiert, hätten wir eine Rede gehabt, die ziemlich gut vorbereitet und extrem hart war. Jetzt haben wir eine Rede, die mehr eint."
Trump: "Dies ist eine Chance"
"Ich habe lange Zeit gegen eine Gruppe von Leuten gekämpft, die ich für sehr schlechte Menschen hielt, und sie haben gegen mich gekämpft, und wir haben uns einen sehr guten Kampf geliefert", sagte Trump. Viele der Dinge könne er nach dem Attentat nun aber nicht mehr sagen, meinte Trump. Die Idee sei nun, die intensiven Konflikte, die Trump während seiner Jahre in der nationalen Politik ausgetragen hat, neu zu formulieren. "Dies ist eine Chance, das ganze Land, ja sogar die ganze Welt, zusammenzubringen. Die Rede wird ganz anders ausfallen, ganz anders als noch vor zwei Tagen."
Ein Mann hatte am Samstag bei einer Wahlkampfrede Trumps im Bundesstaat Pennsylvania auf den 78-Jährigen geschossen und ihn am Ohr verletzt. Der Täter, laut Bundespolizei FBI ein 20 Jahre alter Mann aus der Region, wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Motiv machten die Ermittler noch nicht aus, das FBI geht Berichten zufolge jedoch davon aus, dass der Schütze alleine handelte.
Trump, der die Attacke leicht verletzt übersteht, inszeniert sich nun mehr denn je als der starke Mann, der selbst durch einen Schusswaffenangriff nicht aufzuhalten ist. Und seine Anhänger vereint mehr denn je das Gefühl: jetzt erst recht.
Quelle: ntv.de, mba