Politik

Werte "sehr besorgniserregend" Trump soll es "sehr gut" gehen - Insider widerspricht

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Nach der Infektion mit dem Coronavirus ist US-Präsident Donald Trump nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley wohlauf. "Heute Morgen geht es dem Präsidenten sehr gut", sagte er am Militärkrankenhaus Walter Reed. Doch es gibt auch andere Darstellungen. Sogar von Sauerstoffzufuhr ist die Rede.

Nach der Infektion mit dem Coronavirus ist US-Präsident Donald Trump nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley wohlauf. "Heute Morgen geht es dem Präsidenten sehr gut", sagte er am Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda nördlich von Washington. "Er hat eine milde Erkrankung", sei aber ermüdet, so Conley. Die Ärzte seien sehr zufrieden mit den Fortschritten bei Trumps Behandlung. Der Staatschef selbst lobte auf Twitter die Mitarbeiter des Walter Reed Militärkrankenhauses. Dank deren Hilfe "fühle ich mich gut", schrieb er.

Der Arzt Sean Dooley sagte, der Präsident müsse nicht beatmet werden. Sein Zustand werde eng überwacht. Herz-, Nieren- und Leberfunktion seien im Moment normal. Trump sei auch in guter Stimmung, so Dooley.

Reporter, die den Präsidenten normalerweise begleiten, zitierten allerdings eine informierte Quelle, wonach die Werte des Präsidenten in den vergangenen 24 Stunden "sehr besorgniserregend" gewesen seien. Die nächsten 48 Stunden seien entscheidend. "Wir befinden uns noch immer nicht auf einem klaren Weg zu einer vollständigen Genesung."

Trump mit Sauerstoff versorgt?

Conley wollte kein Datum für eine Entlassung Trumps aus dem Krankenhaus nennen. "Wir sind vorsichtig optimistisch", sagte er über den möglichen Krankheitsverlauf. Trumps Leibarzt betonte mehrmals, dass dem Präsidenten kein Sauerstoff zugeführt werde. Dies könne zwar nicht ausgeschlossen werden, "aber im Moment braucht er es eben nicht". Der Frage, ob Trump im gesamten Verlauf der Infektion keinen zusätzlichen Sauerstoff bekommen habe, wich Conley allerdings aus.

Nach Angaben der "New York Times", die sich auf zwei Quellen aus dem Umfeld des Weißen Hauses stützen, hatte Trump am Freitag Atemnot. Sein Sauerstoffgehalt im Blut sei gesunken, woraufhin Ärzte ihm Sauerstoff zugeführt und seine Überstellung in ein Krankenhaus veranlasst hätten, um ihn im Notfall schneller behandeln zu können. Das Weiße Haus hatte dagegen die Einlieferung als "reine Vorsichtsmaßnahme" bezeichnet.

Stutzig machte bei Conleys Pressekonferenz zudem seine Darstellung des Krankheitsverlaufs von Trump. "Die Diagnose sei gerade erst 72 Stunden her", sagte er. Das würde auf Mittwoch verweisen. Später stellte Conley klar, dass Trump am Donnerstagabend erstmals positiv auf das Coronaviurs getestet worden sei - Donnerstag gelte daher als Tag 1. Der Samstag ist nunmehr Tag 3 von Trumps Infektion.

Trump habe am Donnerstag und Freitag Fieber gehabt, sei inzwischen aber seit 24 Stunden fieberfrei, sagte Conley weiter. Der Präsident habe unter leichtem Husten, Nasenverstopfung und Müdigkeit gelitten. Diese Symptome besserten sich nun. "Wir versorgen ihn entsprechend dem internationalen Covid-Protokoll", sagte Conley.

Auch Chris Christie positiv getestet

Auf die Frage, warum der Präsident mit Remdesivir behandelt werde, sagte Conley: "Wir nutzen die gesamte Bandbreite der therapeutischen Möglichkeiten." Da biete sich Remdesivir an. Mediziner sehen Remdesivir, das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt wurde, nicht als Allheilmittel bei einer Covid-19-Erkrankung, oft aber als hilfreich an. Nach Angaben des Herstellers kann es das Sterberisiko bei einem schweren Verlauf der Krankheit deutlich vermindern. Die Arzneimittelagentur der EU (EMA) nimmt den Wirkstoff inzwischen wegen möglicher Nierenkomplikationen genauer unter die Lupe. Bei einigen Patienten sollen akute Nierenprobleme aufgetreten sein, wie die Behörde erklärte.

Der 74-jährige Trump war am Freitag per Hubschrauber in das Krankenhaus geflogen worden. Zuvor war bekannt geworden, dass der Präsident und seine Frau Melania Trump sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Auch andere Menschen aus dem Umfeld Trumps wurden positiv getestet, darunter seine enge Beraterin Hope Hicks, die frühere Beraterin Kellyanne Conway, sein Wahlkampfmanager Bill Stepien sowie die Senatoren Mike Lee, Thom Tillis und Ron Johnson. Einige der Infektionen könnten auf eine Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses zurückgehen. Das Weiße Haus bemühe sich, sämtliche Kontakte nachzuvollziehen, sagte Conley.

Zuletzt wurde bekannt, dass auch der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der Republikaner hatte am Dienstag an der Vorbereitung Donald Trumps für die TV-Debatte mit dem demokratischen Herausforderer Joe Biden teilgenommen. Dem Sender ABC sagte der 58-Jährige dazu: "Niemand im Raum hat Masken getragen."

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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