Politik

Streit über Größe des NeubausTrump trennt sich von seinem Prunksaal-Architekten

05.12.2025, 07:43 Uhr
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Die Abrissarbeiten des alten Ostflügels gingen im Herbst schnell voran. (Foto: IMAGO/NurPhoto)

Auch architektonisch setzt US-Präsident Trump auf Abriss und Gigantismus. Am Weißen Haus startet er im Herbst das größte Bauvorhaben seit Jahrzehnten. Es läuft allerdings nicht rund.

US-Präsident Donald Trump hat für sein 300 Millionen Dollar teures Ballsaal-Projekt im Weißen Haus den Architekten ausgetauscht. Die Leitung übernehme nun Shalom Baranes, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses mit. Der bisherige Architekt, James McCrery, bleibe als Berater tätig. Die Zeitung "Washington Post" hatte berichtet, McCrery habe zur Zurückhaltung geraten, um zu verhindern, dass der neue Ballsaal den bestehenden Bau des Weißen Hauses in den Schatten stellt.

Wie die Zeitung weiter schreibt, leiteten McCrery und sein gleichnamiges Architekturbüro mehr als drei Monate lang die Arbeiten am Ballsaal, bis er Ende Oktober die Arbeit an dem Projekt einstellte. Trump und McCrery hatten sich demnach über den Wunsch des Präsidenten gestritten, das Gebäude weiter zu vergrößern. Aber einer Quelle zufolge soll die geringe Mitarbeiterzahl von McCrerys Firma und die Unfähigkeit, Termine einzuhalten, der entscheidende Faktor für seinen Rückzug gewesen sein. Es ist laut "Washington Post" unklar, ob McCrery freiwillig zurückgetreten ist.

Der neu angeheuerte Architekt Baranes entwirft und renoviert seit Jahrzehnten Regierungsgebäude in Washington. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 übernahm er auch die Renovierung des Pentagon. Laut "Washington Post" unterscheidet sich sein architektonischer Ansatz, der modernistische Gebäude umfasst, von McCrerys klassischem Stil. Ein Sprecher des Weißen Hauses lobte Baranes: "Shalom ist ein versierter Architekt, dessen Arbeit die architektonische Identität unserer Hauptstadt seit Jahrzehnten prägt, und seine Erfahrung wird für die Fertigstellung dieses Projekts von großem Wert sein."

Scharfe Kritik am Abriss des Ostflügels

Bei dem geplanten Ballsaal handelt es sich um das größte Bauvorhaben am Regierungssitz der US-Präsidenten seit Jahrzehnten. Für das Projekt ließ Trump im Herbst den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen. Dies löste Proteste von Kritikern und Denkmalschützern aus. Trump wies die Kritik zurück und erklärte, das Weiße Haus benötige einen Ballsaal für Staatsbankette und andere Großveranstaltungen.

Der Ballsaal ist eine von mehreren baulichen Veränderungen, die Trump seit seinem Amtsantritt vorgenommen hat. So ließ er den Rasen des Rosengartens pflastern und im Oval Office goldene Verzierungen anbringen. Ein Mitspracherecht bei der endgültigen Größe des Projekts könnte die Nationale Hauptstadt-Planungskommission (NCPC) haben. Das Weiße Haus hat seinen Vorschlag für den Ballsaal der NCPC jedoch noch nicht zur Genehmigung vorgelegt. Ein hochrangiger Trump-Mitarbeiter, Will Scharf, leitet die Kommission.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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