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Angeblich unsinnige Hilfsgelder Trump verspottet Lesotho als "Land, von dem niemand je gehört hat"

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Trump zeigt in seiner Rede, wohin die Reise geht für die USA.

Trump zeigt in seiner Rede, wohin die Reise geht für die USA.

(Foto: via REUTERS)

In seiner Rede vor dem Kongress vollzieht Trump einen Rundumschlag. Auch ein kleines afrikanisches Land findet Erwähnung aufgrund von Hilfszahlungen in der Vergangenheit. Dabei kenne doch niemand Lesotho, behauptet zumindest der Republikaner.

US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede vor dem Kongress den afrikanischen Kleinstaat Lesotho verspottet. Lesotho sei ein Land, von dem "niemand je gehört hat", sagte Trump am Dienstag in der Ansprache in Washington. Auf Lesotho kam der Präsident im Zuge seiner Kritik an von den USA geleisteten Entwicklungshilfen zu sprechen.

Als Beispiel für aus seiner Sicht unsinnige Hilfen nannte Trump eine Summe von acht Millionen Dollar (7,5 Millionen Euro), die gezahlt worden sei, "um LGBTQI+ in der afrikanischen Nation Lesotho zu befördern". Das von Trump zitierte Kürzel "LGBTQI+" steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell sowie weitere sexuelle Identitäten.

Seit Trump im Amt ist, hat er bereits eine Reihe von Executive Orders unterzeichnet, die sich gegen Trans-Personen richten. So sollen unter anderem Trans-Sportlerinnen vom Frauensport ausgeschlossen und die Gesundheitsversorgung für Trans-Jugendliche eingeschränkt werden. Von Internetauftritten öffentlicher Behörden mussten auch Begriffe wie LGBTQI+ entfernt werden. Aus Sicht der Trump-Administration gibt es nur zwei Geschlechter.

Lesotho kämpft mit hoher Aids-Rate

Bei seiner Rede im Kongress konnte der Präsident den Namen des Landes im südlichen Afrika nur mit Mühe aussprechen. Seine Zusatzbemerkung, dass von Lesotho "niemand je gehört hat", wurde aus den Reihen seiner Republikaner mit Gelächter quittiert, während hinter ihm Vizepräsident J.D. Vance und der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, in die Kameras grinsten.

Der Trump-Berater Elon Musk, der für die Sparmaßnahmen zusammen mit der Behörde für Regierungseffizienz Doge verantwortlich ist, dürfte hingegen wissen, wo Lesotho liegt. Der Tech-Multimilliardär stammt aus Südafrika. Das Königreich Lesotho wird vom großen Nachbarn Südafrika umschlossen und ist wirtschaftlich stark von diesem abhängig.

Lesotho hat eine der weltweit höchsten Raten von HIV und Aids. Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben ihrer dortigen Botschaft seit 2006 mit insgesamt mehr als 630 Millionen Dollar zur Bekämpfung dieser Krankheiten in dem Land beigetragen.

Dazu gehörten auch Kampagnen unter sexuellen Minderheiten, in denen vor den Risiken von HIV und Aids gewarnt wurde. In Lesotho leben rund 2,3 Millionen Menschen auf einer Fläche, die etwa der von Brandenburg entspricht.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP

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