Politik

Nach kritischer FrageTrump wütet gegen ABC und lässt Verträge prüfen

20.11.2025, 08:32 Uhr
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Eine an den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gerichtete Frage im Oval Office erzürnte den US-Präsidenten. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die US-Regierung geht teils massiv gegen Medien vor. Derzeit trifft es erneut ABC, nachdem eine Journalistin beim Besuch des saudischen Kronprinzen eine kritische Frage wagt. Der Sender handelt sich so nicht nur eine Beleidigung Trumps, sondern auch eine Prüfung der Medienaufsicht ein.

US-Präsident Donald Trump hat seine Angriffe auf den Sender ABC News verschärft, nachdem ein ABC-Reporter dem saudischen Kronprinzen eine Frage zur Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi gestellt hatte. Das Weiße Haus bezeichnete den zum Disney-Konzern gehörenden Sender am Mittwoch als demokratischen Propaganda-Betrieb, der sich als Rundfunknetzwerk tarne.

Parallel leitete die US-Medienaufsichtsbehörde FCC eine Prüfung der Verträge zwischen nationalen Netzwerken und lokalen Sendern ein. Die Untersuchung betrifft laut FCC-Chef Brendan Carr Fälle, in denen Sender aus Gründen des öffentlichen Interesses Programme nicht ausstrahlen. Die Behörde will klären, ob nationale Netzwerke lokale Sender für die Nichtausstrahlung von Programmen bestrafen können.

Es ist nicht der erste Konflikt zwischen Trump und ABC: Im September hatte Disney die Talkshow "Jimmy Kimmel Live" nach kritisierten Äußerungen über den rechtsextremen Influencer und Trump-Unterstützer Charlie Kirk kurzzeitig abgesetzt. FCC-Chef Carr hatte damals mit Lizenzentzug gedroht, sollten lokale Sender die Show weiter ausstrahlen. ABC News hatte im Dezember 15 Millionen Dollar an Trumps Präsidentenbibliothek gezahlt, um einen anderen Rechtsstreit beizulegen. Der Sender lehnte eine Stellungnahme ab.

Quelle: ntv.de, als/rts

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