Aggressiver Kurs gefällt nicht Trumps Russland-Anwalt wirft hin
22.03.2018, 20:03 Uhr
Dowd geht - oder kommt womöglich seinem Rauswurf zuvor.
(Foto: REUTERS)
Inmitten der Debatte um die Frage, ob Trump vor Sonderermittler Mueller zur Russland-Affäre aussagen wird, verliert der US-Präsident einen seiner wichtigsten Anwälte: John Dowd, den Leiter seines Teams. Dessen Ratschläge soll er schon länger ignoriert haben.
John Dowd, US-Präsident Donald Trumps führender Anwalt für die Russland-Ermittlungen, tritt zurück. US-Medien zitierten aus einer Bestätigung aus dem Anwaltsteam. Der Sender NBC News gibt Dowd mit den Worten wieder: "Ich liebe den Präsidenten und wünsche ihm alles Gute." Noch vor zwei Tagen hatte der Anwalt einen Bericht der "New York Times" dementiert, in dem es hieß, in Trumps Anwaltsteam stünden Veränderungen bevor.
Dowds Rückzug könnte in Zusammenhang mit der Tatsache stehen, dass Trump den Anwalt Joseph diGenova vor drei Tagen zu seinem Team an Rechtsberatern hinzugefügt hatte. Dieser hatte vor allem bei Fox-News aggressiv Theorien einer Verschwörung des FBI vertreten. Im Gegenzug soll Dowd, wie die "New York Times" unter Berufung auf eine mit dem Vorgang betraute Person berichtet, das Gefühl gehabt haben, der US-Präsident ignoriere seine Ratschläge mehr und mehr - und das, obwohl er das Team seit dem vergangenen Sommer geleitet habe. Wie mehrere US-Medien berichten, wolle Trump nun seinen persönlichen Anwalt, Marc Kasowitz, zurückholen. Er war im vergangenen Jahr von den Russland-Ermittlungen entbunden worden.
Sagt Trump aus?
Trumps Anwaltsteam verhandelt derzeit mit Sonderermittler Robert Mueller über eine mögliche Aussage des Präsidenten. Bei den Untersuchungen geht es um die Frage, ob Trump oder sein Team an einer Beeinflussung der US-Präsidentenwahl durch Russland beteiligt waren. Trump hatte noch an diesem Donnerstag erklärt, er würde gern vor Mueller aussagen. Seine Anwälte wurden in den vergangenen Wochen immer wieder so zitiert, dass sie das für keine gute Idee halten.
Am Wochenende hatte Dowd erklärt, er wünsche ein Ende der Ermittlungen Muellers. Das Weiße Haus hatte sich später genötigt gesehen, dies bedeute keine Aufforderung, Mueller zu feuern.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa