Politik

Von Reform bis Revolution Trumps wahrscheinlichste Wahlgegner

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Wer tritt gegen US-Präsident Donald Trump an? Die demokratischen Bewerber sortieren sich noch in den Vorwahlen.

(Foto: REUTERS)

Wer wird am 3. November gegen US-Präsident Donald Trump antreten? Mehrere Bewerber haben derzeit gute Chancen: Die beiden linken Bernie Sanders und Elizabeth Warren, sowie die gemäßigteren Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Ex-Vizepräsident Joe Biden. Ein kurzer Überblick.

Bernie Sanders bezeichnet sich als demokratischen Sozialisten und ist die Galionsfigur des linken Flügels. Er will das existierende amerikanische Gesundheitssystem einschließlich der Privatversicherungen abschaffen und durch ein staatliches ersetzen. Sanders fordert kostenlose Schulbildung bis hin zum College und steht ähnlich wie Donald Trump Freihandel und Handelsverträgen kritisch gegenüber. Der 78-jährige Senator aus Vermont führt derzeit in diversen Umfragen in Iowa. Vor vier Jahren hatte er hier nur hauchdünn (0,3 Prozent) gegen Hillary Clinton verloren.

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Joe Biden ist als ehemaliger Vize-Präsident unter Barack Obama der Demokrat mit den höchsten Bekanntheits- und Beliebtheitswerten. Mit seiner langjährigen politischen Karriere, 36 Jahre Senator von Delaware, Präsidentschaftskandidat bei den Vorwahlen 1978 und 2008, ist der 77-Jährige führender Vertreter des moderaten Partei-Establishments. Biden ist unter finanziell engen Umständen in Pennsylvania aufgewachsen, erscheint nahbar und volkstümlich. Ihm wird am ehesten zugetraut, weiße, an Trump übergelaufene Arbeiter in den nördlichen Industrieregionen zurückzugewinnen.

Elizabeth Warren, Senatorin von Massachusetts, will fundamentalen Wandel. Anders als Sanders steht die prominente Vertreterin des linken Parteiflügels aber nicht für "Revolution", sondern für Reform. Das Markenzeichen der ehemaligen Harvard-Juraprofessorin: Anders als andere Politiker, die tunlichst im Vagen bleiben, präsentiert die 70-Jährige für alles einen detaillierten Plan: Zum Beispiel eine "Ultra-Millionär"-Steuer von zwei Prozent für Vermögen über 50 Millionen Dollar. Lange hatte sie wie Sanders ein staatliches Gesundheitssystem gefordert, will nun aber zuerst Obamacare weiterentwickeln, was sie Unterstützung der Linken gekostet hat.

Pete Buttigieg ist mit seinen 38 Jahren der jüngste Kandidat im Rennen und bislang die größte Überraschung. Buttigieg ist der erste offen homosexuelle Präsidentschaftskandidat der USA. Der Harvard-Absolvent, der nach kurzer Zeit bei einer Unternehmensberatung freiwillig als Reserve-Offizier nach Afghanistan ging, ist ein talentierter Redner und verkörpert für viele den Wunsch nach einem neuen, jungen, charismatischen Anführer. Doch so geistreich Buttigieg auch ist, ihm fehlt politische Erfahrung. Sein höchstes Amt war Bürgermeister der Stadt South Bend in Indiana, wo 101.000 Menschen wohnen. Buttigieg steht für den moderaten Flügel.

Amy Klobuchar, 59-jährige Senatorin aus Minneapolis, stellt sich als Vertreterin des gesunden Menschenverstands dar. Die Zentristin aus dem Mittleren Westen steht für moderate Reformen. In den Umfragen liegt sie zwar deutlich hinter Biden und Buttigieg, hofft aber auf Glück und Fehler der anderen.

Quelle: ntv.de

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