Politik

Nach Kritik an Putin-Interview Tucker Carlson: "Führung erfordert das Töten von Menschen"

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Der US-Journalist Tuker Carlson vertritt scharf rechte Positionen.

Der US-Journalist Tuker Carlson vertritt scharf rechte Positionen.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Tucker Carlson hat als erster westlicher Journalist seit Beginn des russischen Angriffskriegs Kreml-Chef Wladimir Putin interviewt - und dafür viel Kritik geerntet. Auf dem World Government Summit verteidigt der 54-Jährige seine Interviewführung und stellt sich erneut schützend vor Putin.

Nach seinem umstrittenen Interview mit Wladimir Putin hat der US-Moderator Tucker Carlson auf dem World Government Summit in Dubai nicht nur die Art und Weise, wie er das Gespräch geführt hat, sondern auch den russischen Präsidenten erneut verteidigt. Auf die Frage eines Moderators, warum der 54-Jährige mit Putin nicht "über Meinungsfreiheit, über Nawalny, über Morde und Einschränkungen der Opposition bei den kommenden Wahlen" gesprochen hat, antwortet der US-Journalist laut dem russischen Exil-Medium Meduza: "Ich habe nicht über die Dinge gesprochen, über die alle anderen amerikanischen Medien sprechen."

Außerdem ergänzt Carlson: "Ich habe mein Leben damit verbracht, mit Menschen zu reden, die verschiedene Länder regieren. Jedes Staatsoberhaupt tötet Menschen - auch das meines Landes", sagte Carlson. Er räumte zwar ein, dass manche mehr als andere töten würden. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich: "Es tut mir leid, aber Führung erfordert das Töten von Menschen. Deswegen möchte ich auch kein Staatsoberhaupt sein."

Zudem ist der ehemalige Fox-News-Moderator aufgrund seines Gesprächs mit dem Kreml-Chef der Überzeugung, dass Putin im Ukraine-Krieg zu einem Kompromiss bereit ist. Er gab darüber hinaus zu, dass er während seines Aufenthalts in Russland auch inoffizielle Gespräche mit ihm geführt habe. Auf der Konferenz in Dubai schwärmte Carlson auch für die russische Hauptstadt. Moskau sei "so viel schöner und sicherer als jede Stadt in meinem Land." Die Architektur, das Essen und die Dienstleistungen seien besser als in jeder Stadt in den Vereinigten Staaten.

Carlson hatte Putin in Moskau als erster westlicher Journalist seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren interviewt. Das Interview wurde auf Carlsons Website ausgestrahlt. Er ist für die Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt und wurde im vergangenen Jahr vom erzkonservativen US-Sender Fox News entlassen, dessen Aushängeschild er jahrelang gewesen war. Carlson vertritt scharf rechte Positionen - und steht mit Blick auf den Ukraine-Krieg für eine sehr russlandfreundliche und Kiew-kritische Haltung. So hat er wiederholt die US-Hilfe für die Ukraine kritisiert.

Quelle: ntv.de, jki

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