Der lange Arm Moskaus US-Geheimdienst: Kreml will Trump wieder zur Macht verhelfen
10.07.2024, 08:46 Uhr Artikel anhören
Kremlchef Putin sitzt vor einer Wand mit der Aufschrift "Russland - Land der Möglichkeiten". Ganz unbegrenzt sind diese offenbar nicht, doch sehr weitgehend, was Manipulationen im Ausland angeht.
(Foto: via REUTERS)
Ob gewaltsam oder diskret: Der Kreml mischt gerne in anderen Ländern mit. US-Geheimdienstmitarbeitern zufolge startet er wieder eine "umfassende" Anstrengung zur Beeinflussung der US-Wahlen. Auch ein weiteres Land bemüht sich demnach "zunehmend aggressiv", Proteste im Ausland zu fördern.
Die russische Regierung hat eine "umfassende" Anstrengung gestartet, um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen. Wie hochrangige US-Geheimdienstmitarbeiter sagten, favorisierten sie dabei den republikanischen Kandidaten Donald Trump.
Die Beamten nannten Trump nicht namentlich, sagten aber, dass Russlands derzeitige Aktivitäten - beschrieben als verdeckte Nutzung sozialer Medien und anderer Online-Propaganda-Bemühungen - die Wahlzyklen 2020 und 2016 widerspiegelten. Damals favorisierte Moskau ebenfalls Trump und versuchte, demokratische Kandidaten zu untergraben, hieß es von den US-Geheimdiensten.
"Wir haben keine Verschiebung der russischen Präferenzen für das Präsidentschaftsrennen im Vergleich zu den vergangenen Wahlen beobachtet", sagte ein hochrangiger Beamter des Büros des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste während eines Medienbriefings, in dem die Erkenntnisse über ausländische Bedrohungen für die Wahl zusammengefasst wurden.
Neben Russland sei auch der Iran in seinen Bemühungen um ausländische Einflussnahme "zunehmend aggressiv" geworden, unter anderem in den letzten Wochen durch die verdeckte Förderung von Protesten gegen den Krieg im Gazastreifen, erklärte Avril Haines, Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, in einem separaten Statement. Die Warnungen unterstreichen, wie die Gegner der USA weiterhin Social-Media-Plattformen und andere Möglichkeiten nutzen, um die öffentliche Meinung zu manipulieren - trotz der Bemühungen der Nachrichtendienste und Strafverfolgungsbehörden, diese Einflussnahme aufzudecken und zu unterbinden.
Die russische Botschaft in Washington reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Auch ein Sprecher der iranischen Regierung antwortete nicht auf eine Anfrage. Russland habe versucht, bestimmte Wählergruppen zu beeinflussen, einschließlich derjenigen in den Swing States, spaltende Narrative zu fördern und bestimmte Politiker zu verunglimpfen, sagten die Beamten, die Reporter informierten. Sie lehnten es ab, Einzelheiten über die Wähler oder Politiker zu nennen, die ins Visier genommen wurden. Der Kreml arbeitet auch daran, Mitglieder des Kongresses zu beeinflussen und versucht allgemein, die Unterstützung der USA für die Ukraine in ihrem Krieg mit Russland zu untergraben, sagten die Beamten.
Quelle: ntv.de, Dustin Volz, DJ