Politik

Aufklärung der Petraeus-Affäre US-General Allen entlastet

John Allen ist Kommandeur der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan.

John Allen ist Kommandeur der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Affäre zwischen CIA-Chef David Petraeus und seiner Biografin erschüttert die USA. Auch Vier-Sterne-General John Allen ist in den Fall verwickelt. Er soll unangebrachte E-Mails an eine Frau geschrieben haben. Folgen hat das für ihn jedoch keine.

Zentrale Figur in der Petraeus-Affäre: Jill Kelley.

Zentrale Figur in der Petraeus-Affäre: Jill Kelley.

Das US-Verteidigungsministerium hat General John Allen von Vorwürfen entlastet, er habe "unangebrachte" E-Mails an eine Frau geschrieben. Der Vorwurf eines standeswidrigen Verhaltens des designierten Nato-Oberkommandeurs in Europa habe sich bei einer Untersuchung nicht erhärtet, teilte Pentagonsprecher George Little mit. Verteidigungsminister Leon Panetta habe "vollstes Vertrauen" in die Führung Allens. Der 59-Jährige Vier-Sterne-General ist derzeit als Kommandeur der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan im Einsatz.

Die Ermittlungen gegen Allen waren im November im Zusammenhang mit dem Rücktritt von CIA-Chef David Petraeus eröffnet worden. Petraeus war am 9. November wegen der Beziehung mit seiner Biografin Paula Broadwell von der Spitze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA zurückgetreten. Die Affäre war ans Licht gekommen, nachdem Broadwell der Arztgattin Jill Kelley in anonymen E-Mails ein sexuelles Interesse an Petraeus vorgeworfen hatte. Die in Tampa im US-Bundesstaat Florida wohnende Kelley, eine Bekannte von Petraeus' Familie, schaltete wegen der Droh-Mails die Bundespolizei FBI ein.

Die Ermittler stießen dann allerdings auch auf eine Vielzahl von E-Mails zwischen Kelley und Allen. Wegen "möglicherweise unangebrachter" Kontakte legte die US-Regierung die Beförderung Allens zum neuen Oberkommandierenden der NATO-Einsätze daraufhin auf Eis. US-Verteidigungsminister Leon Panetta versicherte jedoch, er habe vollstes Vertrauen in Allen. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte sich bereits damals demonstrativ hinter Allen gestellt und ihm sein "volles Vertrauen" ausgesprochen.

Allen und Kelley beteuerten beide, keine außereheliche Affäre gehabt zu haben. Am Dienstag meldete sich Kelley erstmals seit dem Skandal im November zu Wort. In einem Interview mit der Nachrichtenwebseite "The Daily Beast" bezeichnete sie sich als Stalking-Opfer. Broadwell habe sie in E-Mails "erpresst und bedroht", sagte Kelley.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen