Sprachen über Sturm aufs Kapitol US-Justiz feuert Mitarbeiter wegen "Mob von Randalierern"-Äußerung
29.10.2025, 22:13 Uhr Artikel anhören
Ein augenscheinlicher "Mob von Randalierern“ am 6. Januar 2021.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Im Januar 2021 stürmen Hunderte den Kongress, um die Bestätigung der Präsidentschaftswahl zu verhindern. Einer der damaligen Straftäter soll jetzt wegen anderer Taten verurteilt werden. Doch die Staatsanwälte verlieren offenbar wegen der Verwendung einer unliebsamen Formulierung ihren Job.
Das US-Justizministerium wird offenbar weiter von unliebsamen Kräften bereinigt. Zwei Ankläger der Behörden wurden demnach gefeuert, weil sie die am Kapitolsturm vom 6. Januar 2021 beteiligten Personen als "Mob von Randalierern" bezeichneten, berichtet NBC unter Berufung auf fünf namentlich nicht genannte Quellen.
Die Staatsanwälte Carlos Valdivia und Samuel White verwendeten den Ausdruck in einer am Dienstag eingereichten Mitteilung in dem Fall des Trump-Anhängers Taylor Taranto. Dieser hatte laut Staatsanwaltschaft am Kapitolsturm mitgewirkt und war dabei auch in eine körperliche Auseinandersetzung mit der Polizei verwickelt gewesen.
"Am 6. Januar 2021 griffen Tausende von Menschen, die einen Mob von Randalierern bildeten, das US-Kapitol an, während eine gemeinsame Sitzung des Kongresses stattfand, um die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen 2020 zu bestätigen", hieß es laut ABC in dem Memorandum, wo die Erläuterungen als Kontext zu dem Angeklagten aufgeführt wurden. "Taranto wurde vorgeworfen, sich an den Ausschreitungen in Washington, D.C. beteiligt zu haben, indem er das Kapitol betreten habe. Nach den Ausschreitungen kehrte Taranto an seinen Wohnort im Bundesstaat Washington zurück, wo er Verschwörungstheorien über die Ereignisse vom 6. Januar 2021 verbreitete."
Taranto war einer von 1500 nach dem Kapitolsturm verurteilten Personen, die US-Präsident Donald Trump Anfang des Jahres begnadigt hatte. Die Begnadigung greift aber dem Bericht zufolge nicht für weitere Straftaten, die der 39-Jährige unter anderem 2023 begangen hat. Damals verbreitete er eine Bombendrohung und tauchte dann mit Waffen und Munition in seinem Van im Umfeld des Wohnorts des ehemaligen Präsidenten Barack Obama auf.
Taranto wurde im Mai wegen "illegalen Führens von zwei Schusswaffen ohne Waffenschein, unrechtmäßigen Besitzes von Munition sowie falscher Angaben und Falschmeldungen" verurteilt. Am Donnerstag soll eigentlich das Strafmaß in dem Fall verkündet werden. Die nun gefeuerten Ankläger hatten eine Freiheitsstrafe von 27 Monaten gefordert.
Quelle: ntv.de, lme