US-Soldaten zurück in Somalia Biden revidiert Trump-Entscheidung zu Truppenabzug
18.05.2022, 12:31 Uhr (aktualisiert)
Rund 500 US-Soldaten sollen in Somalia für Sicherheit sorgen.
(Foto: IMAGO/CTK Photo)
Kurz vor Amtsende zieht Präsident Trump alle US-Soldaten aus der Krisenregion Somalia ab. Sein Nachfolger macht die Entscheidung nun rückgängig, da die Biden-Regierung eine zunehmende Terrorgefahr aus dem afrikanischen Land wahrnimmt.
Wegen einer wachsenden Bedrohung durch die Terrorgruppe Al-Shabaab stationieren die USA wieder Soldaten in Somalia. Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung sagte in einer Telefonschalte mit Journalisten, damit werde der Ende 2020 von Präsident Joe Bidens Amtsvorgänger Donald Trump angeordnete Abzug aus dem ostafrikanischen Land rückgängig gemacht. Seitdem habe Al-Shabaab an Stärke zugelegt.
Bidens Vorgänger Donald Trump hatte Ende 2020 in seinen letzten Amtswochen einen Abzug eines Großteils der damals in Somalia stationierten US-Soldaten angeordnet. Daraufhin verließen rund 750 US-Soldaten das Land. In der Folge beteiligte sich die US-Armee zwar weiter am Kampf gegen die Shebab-Miliz und bildete somalische Soldaten in dem Land aus. US-Soldaten reisten aber nur für kurze Aufenthalte nach Somalia. Die Zahl der Soldaten werde künftig bei weniger als 500 und damit unter dem Niveau vor dem Abzug liegen.
Die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab kämpft seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Die US-Soldaten unterstützten dort die somalische Regierung und die lokalen Sicherheitskräfte im Kampf gegen Al-Shabaab.
Der US-Regierungsvertreter sagte, Al-Shabaab sei zum größten und reichsten Verbündeten des Terrornetzwerks Al-Kaida geworden. Die Terrororganisation sei in den vergangenen Jahren für den Tod von mehr als einem Dutzend US-Amerikaner in Afrika verantwortlich gewesen. Biden folge mit der erneuten Stationierung der US-Soldaten einer Empfehlung von Verteidigungsminister Lloyd Austin. Die Ankündigung für den erneuten Aufbau einer US-Truppenpräsenz in Somalia erfolgte einen Tag nach der Wahl von Ex-Präsident Hassan Sheikh Mohamud zum neuen Staatsoberhaupt des Landes.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 16. Mai 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mba/dpa