Nach US-Wahl Australiens Botschafter löscht kritische Trump-Posts
07.11.2024, 10:37 Uhr Artikel anhören
Anstelle von Kritik gratulierte der australische Botschafter dem neuen Präsidenten.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
In der Vergangenheit kritisiert der derzeitige australische Botschafter in den USA, Kevin Rudd, Trump immer wieder scharf. Dieser ziehe "Amerika und die Demokratie durch den Dreck". Nach dem Wahlsieg von Trump verschwinden die Posts plötzlich.
Nach dem Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl bekommen manche frühere Kritiker anscheinend kalte Füße. So löschte der ehemalige australische Premierminister Kevin Rudd - seit 2023 australischer Botschafter in Washington - mehrere Posts in sozialen Medien, in denen er Trump offen angegangen war. Rudd hatte etwa 2020 in einem Tweet geschrieben, Trump ziehe "Amerika und die Demokratie durch den Dreck". Er lebe davon, Spaltung zu schüren, statt sie zu kitten und sei der "destruktivste Präsident der Geschichte".
Damals war Rudd Vorsitzender eines Thinktanks namens "Asia Society". Beim Klicken auf die Links zu diesen Tweets heißt es nun: "Diese Seite gibt es nicht." Stattdessen postete Rudd auf X ein Glückwunschtelegramm an die Adresse Trumps.
Trump beleidigte und drohte Rudd
Rudds Büro erklärte, die gelöschten Inhalte gäben weder die Sichtweise des Botschafters noch der australischen Regierung wieder. "Aus Respekt vor dem Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten und nach der Wahl von Präsident Trump hat Botschafter Rudd diese früheren Kommentare von seiner persönlichen Webseite und seinen Social-Media-Kanälen entfernt." Rudd freue sich auf die Zusammenarbeit mit Präsident Trump und seinem Team, "um die Allianz zwischen den USA und Australien weiter zu stärken".
Trump selbst war im März in einem Interview mit dem australischen Sender SBS auf die Kritik angesprochen worden. Er habe gehört, dass Rudd nicht der Hellste sei, betonte er da. Sollte der einstige Premier aber tatsächlich "feindselig" sein, werde er nicht lange Botschafter in den USA bleiben.
Quelle: ntv.de, gri/dpa