Anders als sein Vorgänger Biden garantiert Trump "friedlichen und geordneten" Übergang
07.11.2024, 18:22 Uhr Artikel anhören
"Ich hoffe, dass wir, egal, wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können. Senken Sie die Temperatur", sagte Biden.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Noch US-Präsident Biden scheidet am 20. Januar aus dem Amt, am selben Tag wird Trump mit seiner Vereidigung zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Übergabe solle friedlich vonstattengehen, verspricht Biden. Nach seiner Niederlage 2020 hatte Trump einen ordnungsgemäßen Übergang verweigert.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat einen "friedlichen und geordneten" Übergang der Amtsgeschäfte auf seinen Nachfolger Donald Trump zugesichert. In seiner Reaktion auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl sagte Biden in Washington, es sei notwendig, die äußerst hart geführte politische Auseinandersetzung in der US-Politik zu beruhigen.
"Ich hoffe, dass wir, egal, wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können. Senken Sie die Temperatur", sagte Biden in seiner Ansprache an die Nation aus dem Weißen Haus.
Der Republikaner Trump hatte die Wahl am Dienstag gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris nach einem erbittert geführten Wahlkampf gewonnen, in dem er mit Beleidigungen und menschenverachtenden Äußerungen das politische Klima immer weiter aufgeheizt hatte.
Biden hatte Trump als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet und vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus gewarnt. Ende Juli gab der 81-Jährige seine eigene erneute Kandidatur aus Altersgründen auf, woraufhin seine Stellvertreterin Harris die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten übernahm. Bei der Wahl am Dienstag unterlag sie Trump klar.
Biden scheint entschlossen, seinen Beitrag zu einer möglichst reibungslosen Amtsübergabe zu leisten. Bereits kurz nach Trumps triumphalem Sieg über Harris gratulierte er dem Republikaner in einem Telefonat, wie das Weiße Haus mitteilte. Biden habe dabei gesagt, dass er für einen "reibungslosen Übergang" sorgen werde. Biden lud Trump auch ins Weiße Haus ein. Dieser habe die Einladung akzeptiert und "freut sich auf das Treffen", das bald stattfinden werde, erklärte Trumps Wahlkampfsprecher Steven Cheung.
Biden scheidet am 20. Januar aus dem Amt, am selben Tag wird Trump mit seiner Vereidigung vor dem Kapitol zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten, nachdem er von 2017 bis 2021 bereits der 45. Präsident war. Zwischen Wahl und Vereidigung gilt in den USA traditionsgemäß die Phase des Übergangs, in welcher der scheidende Präsident seinem Nachfolger Hilfestellungen leistet.
Nach seiner Wahlniederlage gegen Biden im November 2020 hatte Trump jedoch einen ordnungsgemäßen Übergang verweigert. Er nahm im Bruch mit der Tradition auch nicht an Bidens Vereidigung teil. Der Rechtspopulist erhob damals völlig unbelegte Vorwürfe des Wahlbetrugs, an denen er bis heute festhält.
Quelle: ntv.de, jki/AFP