Politik

"Der Präsident ist eine Schande" Massenproteste gegen Trump im ganzen Land

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Tausende Demonstranten marschieren während einer „No Kings“-Demonstration in New York City die Seventh Avenue entlang.

Tausende Demonstranten marschieren während einer „No Kings“-Demonstration in New York City die Seventh Avenue entlang.

(Foto: picture alliance / newscom)

In den USA gehen landesweit Menschen gegen die Politik von US-Präsident Trump auf die Straße. In großen Städten versammeln sich bereits Tausende, insgesamt werden Millionen Teilnehmer erwartet. Besonders die Entsendung der Nationalgarde sorgt für Kritik.

In den USA haben Gegner der Politik von Präsident Donald Trump erneut zu landesweiten Protesten aufgerufen. Unter dem Motto "No Kings" - zu Deutsch: "Keine Könige" - fanden an zahlreichen Orten Demonstrationen statt. Die Organisatoren erklärten, sie wollten damit ein Zeichen gegen die ihrer Ansicht nach autoritäre Politik Trumps setzen. Am Mittag (Ortszeit) teilten sie mit, Millionen Menschen beteiligten sich in mehr als 800 Städten friedlich an Demonstrationen. Beim Sender CNN war von 2500 Protesten landesweit die Rede.

"Der Präsident ist eine Schande, und ich hoffe, dass heute Millionen auf die Straße gehen", sagte in New York die Krankenhausmitarbeiterin Stephanie, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte. Die 36-Jährige gehörte zu mehreren hundert Demonstranten, die sich bereits am Morgen (Ortszeit) zu Protesten gegen Trump versammelten. Die Teilnehmer skandierten unter anderem "Wir lieben unser Land, wir können Trump nicht ausstehen." Außerdem hielten sie Plakate mit der Aufschrift "No Kings" (Keine Könige), wobei sie sich auf das Motto der im gesamten Land geplanten Demonstrationen bezogen.

Proteste in Metropolen

In New York hatten sich am Mittag mehrere Zehntausende versammelt. Eine Helferin sagte der Deutschen Presse-Agentur am Times Square, die Menge habe die Straße gen Süden bis zum Union Square gefüllt - also über mehrere Kilometer. Proteste gab es zudem in der Hauptstadt Washington, Boston, Atlanta, Chicago, Los Angeles und zahlreichen weiteren Städten.

In Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania gingen Tausende Menschen auf die Straße, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Auch in kleineren Orten wie Bethesda im Umland von Washington und im Sarasota County in Florida beteiligten sich Menschen an den Kundgebungen.

"In Amerika haben wir keine Könige"

"Der Präsident glaubt, seine Herrschaft sei absolut. Aber in Amerika haben wir keine Könige", hieß es auf der Website der "No Kings"-Bewegung, die rund 300 Organisationen vereint. "Wir werden vor Chaos, Korruption und Grausamkeit nicht zurückweichen."

Das Bündnis rechnete damit, dass in den USA voraussichtlich Millionen von Menschen gegen die Trump-Regierung protestieren. Es waren mehr als 2700 Demonstrationen im ganzen Land geplant. Neben New York sollten in San Francisco, Los Angeles, Washington, Boston, Chicago, Atlanta, New Orleans sowie in vielen kleineren Städten Protestaktionen stattfinden.

Nationalgarde erhitzt die Gemüter

Unter anderem die Entsendung von Einsatzkräften der Nationalgarde in mehrere von den oppositionellen Demokraten regierte Städte durch Trump hatte zuletzt in den USA für Empörung gesorgt. Auch das gewaltsame Vorgehen gegen Migranten und immer striktere Einschränkungen für die Berichterstattung von Medien durch die Trump-Regierung stoßen auf scharfe Kritik.

Bereits am 14. Juni hatten in mehreren US-Städten hunderttausende Menschen unter dem Motto "No Kings" gegen Trump demonstriert. Anlass war damals eine Militärparade in Washington zum 250-jährigen Bestehen der US-Armee, die Trump sich gewünscht hatte und die mit seinem 79. Geburtstag zusammenfiel.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/dpa

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