Politik

Uneinigkeit im Kreml USA: Russische Militärführung uneins über Winteroffensive

Russische Mehrfachraketenwerfer vom Typ "BM-21 Grad" in der Ukraine.

Russische Mehrfachraketenwerfer vom Typ "BM-21 Grad" in der Ukraine.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Der ukrainische Generalstab befürchtet Anfang des kommenden Jahres eine neue russische Großoffensive. Washington zufolge gehen die Meinungen darüber aber in Moskau auseinander. Neben Hardlinern, die neue Angriffe fordern, gebe es im Kreml auch kritische Stimmen.

Die russische Führung ist nach Einschätzung der USA gespalten in der Frage einer möglichen Winteroffensive in der Ukraine. "Ich denke, wir sehen widersprüchliche Dinge", sagte ein Vertreter des US-Außenministeriums vor Journalisten. In der russischen Führung wollten einige weitere Offensiven gegen die Ukraine führen. "Andere wiederum haben ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit Russlands, solche Operationen tatsächlich umzusetzen."

Die USA hätten Hinweise auf einen "signifikanten Mangel" an Munition in Teilen der russischen Armee. Dies sei ein zunehmendes Problem für den Kreml. Die Ukraine dagegen zeige trotz des Winterwetters "keine Absicht", bei der Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete nachzulassen, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, weiter. "Ich denke, die Russen müssen das einkalkulieren." Die USA würden die Ukraine so gut es gehe mit den Mitteln ausrüsten, um "sich effektiv gegen die russische Aggression zu verteidigen".

Die Ukraine warnt, dass Russland eine Winteroffensive vorbereiten könnte - einschließlich eines erneuten Vorrückens auf die Hauptstadt Kiew, wenn die Böden gefroren sind. Dabei wird auch befürchtet, dass Moskau erneut versuchen könnte, von Belarus aus in die Ukraine vorzustoßen. Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Kreml-Angaben am morgigen Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn der Invasion die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen.

Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche militärische Rückschläge erlitten. Unter anderem musste die russische Armee sich aus der ostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts

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