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Hegseth meldet drei Tote USA attackieren erneut angebliches Drogenschiff in Karibik

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Bei den Angriffen wurden nach US-Angaben bisher mindestens 70 Menschen getötet.​

Bei den Angriffen wurden nach US-Angaben bisher mindestens 70 Menschen getötet.​

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Seit Wochen greift die US-Armee angebliche Drogenboote in der Karibik an. Erneut sollen dabei nun drei Menschen getötet worden sein. Verteidigungsminister Pete Hegseth rechtfertigt die Attacken mit der Bekämpfung von Terrorismus – Kritiker sprechen von illegalen Hinrichtungen.

Bei einem US-Angriff auf ein Boot mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik sind nach Angaben von Verteidigungsminister Pete Hegseth drei Menschen getötet worden. Der Angriff sei in internationalen Gewässern erfolgt, erklärte er im Onlinedienst X. Der Angriff habe sich gegen ein Schiff einer "als terroristisch eingestuften Organisation" gerichtet.

Die US-Armee hatte Anfang September mit Angriffen auf Boote in der Karibik begonnen, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Die angegriffenen Boote sollen der US-Regierung zufolge Drogen transportiert haben. Bei den Angriffen wurden nach US-Angaben bisher mindestens 70 Menschen getötet.

Die USA haben bislang keine Beweise dafür vorgelegt, dass die attackierten Boote tatsächlich Drogen beförderten. Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig - selbst wenn diese sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden.

Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt, zudem befindet sich der US-Flugzeugträger "Gerald R. Ford" auf dem Weg in die Region. Washington wirft vor allem Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro spricht dagegen von illegalen "Hinrichtungen" und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.

US-Senat lehnt Kongress-Mitsprache ab

Für das Vorgehen gegen Venezuela benötigt US-Präsident Donald Trump nach einer Abstimmung im Senat auch nicht die Genehmigung des Parlaments. Die Kammer lehnte am Donnerstag (Ortszeit) mit 51 zu 49 Stimmen ein entsprechendes Gesetz ab. Der Entwurf hatte vorgesehen, etwaige von Trump angeordnete Einsätze gegen das südamerikanische Land zu stoppen, wenn sie nicht vom Kongress autorisiert wären.

In beiden Parlamentskammern - dem Senat und dem Repräsentantenhaus - verfügen die Republikaner über eine Mehrheit. Bei der Abstimmung schlossen sich nun zwei Republikaner den Demokraten an, die dennoch knapp unterlagen.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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