Politik

Kampf gegen Ukraine in Luhansk Söldnergruppe Wagner will Bollwerk an Front bauen

Ein russischer Soldat im Einsatz in Luhansk.

Ein russischer Soldat im Einsatz in Luhansk.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Seit Langem steht die paramilitärische Wagner-Gruppe im Verdacht, als rechte Hand des Kreml in gewaltsamen Konflikten zu agieren. Nun plant sie den Bau einer "Befestigungsanlage", um die russische Armee bei ihren Gefechten gegen die ukrainischen Truppen in Luhansk zu unterstützen.

Die Söldnergruppe Wagner arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer befestigten Verteidigungslinie in der ostukrainischen Region Luhansk. "Eine Befestigungsanlage wird entlang der Kontaktlinie gebaut", erklärte der Kreml-nahe Gründer der Gruppe, Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, auf den Online-Kanälen seiner Firma Concord. Es handele sich um eine "mehrstufige und geschichtete Verteidigung", fügte er hinzu, ohne Details zu nennen.

Prigoschin prahlte, die Befestigung sei eigentlich gar nicht notwendig, weil "die Anwesenheit einer Wagner-Einheit an der Front" bereits eine "unüberwindliche Mauer" sei.

Ende September gab Prigoschin zu, die Gruppe Wagner im Jahr 2014 gegründet zu haben, um in der Ukraine zu kämpfen. Er gestand zudem die Präsenz der Söldnergruppe in Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika ein.

Wagner-Truppe soll Gefangene rekrutiert haben

Die paramilitärische Wagner-Gruppe steht seit Jahren im Verdacht, an verschiedenen Konfliktschauplätzen im Verborgenen für den Kreml zu arbeiten. Moskau hat dies stets bestritten und jegliche Verbindung mit paramilitärischen Gruppen verneint. Die Wagner-Truppe selbst machte etwa Schlagzeilen, weil sie vermehrt in russischen Straflagern Gefangene für den Ukraine-Krieg rekrutierte. Auch Prigoschin soll persönlich in einem Lager um Rekruten geworben haben.

Prigoschin selbst war eine Zeit lang einer der Lieferanten der Küchen im Kreml, was ihm den Spitznamen "Putins Koch" einbrachte. Er bewirtete hohe Staatsgäste und den Präsidenten und wurde außerdem zu einer Art Proviantmeister der russischen Armee. Auch war er Chef einer berüchtigten Trollfabrik in Russland.

Zu Sowjetzeiten saß er selbst wegen Raubs, Betrugs und Prostitution Minderjähriger für Jahre im Gefängnis. Die Europäische Union und die USA haben ihn mit Sanktionen belegt. Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, hinter einer "Troll-Fabrik" zu stehen, die versucht hatte, die US-Präsidentschaftswahl 2016 zu manipulieren.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 19. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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