Quote ist rapide gesunken Ukraine fängt dramatisch wenige russische Raketen ab
13.05.2024, 17:49 Uhr Artikel anhören
Russland konnte in den letzten Monaten viele erfolgreiche Luftangriffe mit Raketen durchführen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Obwohl die Ukraine seit Monaten darum bittet und fast täglich Menschen durch Luftangriffe sterben, liefert kaum ein Verbündeter neue Patriot-Flugabwehrsysteme an das Land. Und auch an Munition mangelt es. Laut einer Auswertung fangen Kiews Truppen weniger als die Hälfte der russischen Raketen ab.
Die ukrainischen Streitkräfte sind immer seltener in der Lage, russische Raketen abzufangen. Das hat eine Analyse der täglichen Daten der Luftwaffe durch das "Wall Street Journal" ergeben. In den vergangenen sechs Monaten hat die Ukraine demnach rund 46 Prozent der russischen Raketen abgefangen. In den sechs Monaten davor waren es noch 73 Prozent. Im April soll die Quote sogar auf 30 Prozent gesunken sein.
Für die Ukraine sind dies dramatische Werte. Fast täglich terrorisiert Russland die Bevölkerung mit Angriffen auf zivile Infrastruktur, es gibt immer wieder viele Tote und Verletzte. Zudem hat die Energieinfrastruktur des Landes starke Schäden davongetragen und auch militärische Ziele werden von Raketen getroffen.
Kiew bittet seine Partner angesichts dieser Zustände seit Monaten um mehr Flugabwehrsysteme, vor allem vom Typ Patriot. Deutschland hat zugesagt, eine weitere Einheit zu liefern, doch viele andere Partner zögern. Selbst die USA, der größte Unterstützer der Ukraine, haben bislang erst ein Patriot-System geliefert. Es gibt zwar eine deutsche Initiative zur weltweiten Beschaffung von mehr Einheiten, doch feste Zusagen blieben bislang aus.
Griechenland teilte zum Beispiel mit, es benötige seine Flugabwehrsysteme selbst. Hintergrund dürften die Spannungen mit der Türkei sein. Aus Rumänien, das an die Ukraine grenzt, hieß es, man könne über die Abgabe einer Patriot-Einheit reden, doch NATO-Partner müssten Ersatz bereitstellen.
Deutlich bessere Quote bei Shaheds
Die Ukraine kämpft nicht nur mit einem Mangel an Flugabwehrsystemen, sondern es fehlt auch an Munition. Diese war Truppenteilen der Luftverteidigung bei Angriffen laut Angaben aus Kiew sogar ausgegangen. Ein ukrainischer Soldat sagte Ende April in einem Bericht der Luftstreitkräfte: "Die Hilflosigkeit wegen des Mangels an Flugabwehrraketen ist beängstigender als gefährliche Einsätze bei Bachmut."
Besser läuft es laut der Auswertung vom "Wall Street Journal" bei den von Russland oft eingesetzten iranischen Shahed-Drohnen, die leichter abzuschießen sind. Hier ist die Abfangquote in den vergangenen sechs Monaten zwar auf 82 Prozent gefallen, im Zeitraum davor lag sie jedoch nur einen Prozentpunkt höher.
Quelle: ntv.de, rog