Ukraine meldet massiven BeschussRussen überziehen Städte mit Bomben und Raketen

In der Nacht setzt die russische Armee ihr Artilleriefeuer auf ukrainische Städte fort. Sowohl im Nordosten als auch im Süden des Landes melden Behörden Bomben- und Raketenangriffe. Dabei werden offenbar mehrere Menschen verletzt und zahlreiche Gebäude zertrümmert oder niedergebrannt.
Die russischen Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht weiter Städte in der Ukraine bombardiert. Mehr als 150 Bomben und Granaten seien auf die nordöstliche Region Sumy abgefeuert worden, schrieb Dmytro Schywytzki, Leiter der Militärverwaltung der Region, auf Telegram. "Sie feuerten Mörser, Kanonen- und Raketenartillerie ab. Die Russen eröffneten auch das Feuer mit Maschinengewehren und Granatwerfern."
Auch Mykolajiw stehe unter Beschuss mit Streugeschossen, wie der Bürgermeister der südukrainischen Stadt, Oleksandr Senkewytsch, in den sozialen Medien mitteilte. Mindestens zwei Menschen seien verletzt, Fenster und Dächer von Privathäusern beschädigt. Im südlichen Odessa seien bei einem russischen Raketenangriff mindestens vier Menschen verletzt worden, Häuser seien niedergebrannt, berichtete ein Sprecher der Regionalverwaltung auf Telegram.
Der Gouverneur des ukrainischen Gebiets Dnipropetrowsk, Valentyn Reznichenko, meldete auf Telegram einen massiven Beschuss der Stadt Nikopol im Süden des Landes. Bis zu 40 Mal sei die Großstadt in der vergangenen Nacht bombardiert worden, zitiert ihn das Portal The Kyiv Independent. Dabei seien zwei Industrieunternehmen in Brand gesteckt sowie Wohngebäude und Stromleitungen beschädigt worden. Über mögliche Opfer ist bislang nichts bekannt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Moskau will Angriffe auf Ukraine verstärken
Bereits am Montagabend hieß es von ukrainischer Seite, die russischen Truppen hätten ihre Angriffe bei der Stadt Awdijiwka nahe der Großstadt Donezk wieder aufgenommen. Die Angriffe seien aber zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Die von Russland gestützten Donezker Separatisten behaupteten hingegen, das Dorf Kamjanka erobert zu haben. Awdijiwka liegt im Gebiet Donezk nur wenige Kilometer nördlich der gleichnamigen Großstadt.
Den neuen Angriffsbemühungen war ein Befehl des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu vorausgegangen. Der hatte gefordert, die Angriffe in der Ukraine zu verstärken, um den Beschuss der Infrastruktur im von Russland besetzten Donbass zu verringern. Donezk war zuletzt häufig das Ziel ukrainischer Artillerieangriffe. Es ist erklärtes Ziel Moskaus, die Region - wie zuvor das benachbarte Gebiet Luhansk - komplett der ukrainischen Kontrolle zu entreißen.