Von Süden, Osten, Norden Ukraine meldet Dutzende Sturmangriffe auf Kurachiwka
16.10.2024, 12:20 Uhr Artikel anhören
Dieses vom Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte Bild soll russische Soldaten zeigen, die auf ukrainische Positionen schießen.
(Foto: AP)
Der Druck wird immer stärker: Allein im Frontabschnitt Kurachiwka gibt es rund 40 russische Angriffe, den ukrainischen Truppen könnte eine Einkesselung drohen. Im gesamten Land ist die Zahl der Gefechte und Drohnenangriffe besonders hoch.
Im Osten der Ukraine verstärken die russischen Truppen ihren Druck auf den Ort Kurachiwka im Gebiet Donezk. Der ukrainische Generalstab in Kiew meldete morgens, dass es allein an diesem Frontabschnitt am Dienstag 40 russische Sturmangriffe gegeben habe. Die Angriffe seien abgewehrt worden, hieß es.
Allerdings berichteten ukrainische Militärblogs, dass russische Einheiten das Dorf Ostriwske südlich von Kurachiwka erobert hätten. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.
In Ostriwske bremst zwar ein Stausee des Flusses Wowtscha einen weiteren russischen Vormarsch. Doch für die ukrainischen Verteidiger von Kurachiwka kommt der Gegner nun von Süden, Osten und Norden; es droht eine Einkesselung. Insgesamt registrierte der Generalstab für Dienstag eine im Vergleich hohe Zahl von 171 Gefechten an der Front im Osten und Süden des Landes.
Russland schickt mehr als 130 Drohnen
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge flog Russland in der Nacht auch wieder zahlreiche Angriffe auf Kiew und andere Städte mit mehr als 136 Kampfdrohnen und drei Raketen. 51 Drohnen seien abgeschossen und weitere 60 durch Störsender unschädlich gemacht worden, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit. Insgesamt seien 14 Regionen betroffen gewesen.
Als Folge der massiven russischen Angriffe ist die südukrainische Großstadt Cherson von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Reparaturarbeiten am Stromnetz liefen, erklärte Chersons Gouverneur Oleksandr Prokudin. Fachleuten zufolge solle die Stromversorgung innerhalb einiger Stunden wiederhergestellt sein. Auch in Teilen der benachbarten Region Mykolajiw gab es nach Behördenangaben Stromausfälle.
Die russische Armee greift seit Monaten immer wieder gezielt Anlagen zur Energieversorgung in der Ukraine an. Nach Einschätzung der internationalen Energiebehörde (IEA) sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 zwei Drittel der ukrainischen Kapazitäten für die Stromproduktion zerstört worden.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts