In Finnland festgenommen Ukraine will Auslieferung von Russitsch-Anführer
26.08.2023, 10:18 Uhr Artikel anhören
Angehörige der Gruppe Russitsch in Moskau.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Die Gruppe Russitsch gehört zum Umfeld der Söldnertruppe Wagner. Seit 2014 soll sie in der Ukraine gekämpft haben. Der Anführer der Miliz, Jan Petrowski, wird am Mittwoch in Finnland festgenommen und nun fordert Kiew die Auslieferung.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft will die Auslieferung des Anführers der russischen Neonazi-Miliz Gruppe Russitsch aus Finnland erreichen. Wie die Behörde erklärte, soll es sich dabei um Jan Petrowski handeln. Auf Ersuchen der ukrainischen Behörde sei er in Finnland festgenommen worden. Zuvor habe ihn der ukrainische Geheimdienst (SBU) wegen Terror-Verdachts zur Fahndung ausgeschrieben.
Petrowski wird laut der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft vorgeworfen, seit 2014 im Osten des Landes, gemeinsam mit russischen Rebellen, an Kampfhandlungen teilgenommen zu haben. Des Weiteren werde er der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verdächtigt.
Die Gruppe Russitsch gehört zum Umfeld der Söldnergruppe Wagner. Nach Angaben des US-Finanzministeriums soll die Einheit im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der Nähe von Charkiw auch an der Seite der Kremltruppen gekämpft haben. Zudem sollen Söldner der Gruppe 2014 und 2015 im Donbass gekämpft haben und werden beschuldigt, dort schwere Kriegsverbrechen begannen zu haben. Petrowski wurde nach US-Angaben Anführer der Gruppe, nachdem sein Vorgänger, Alexei Miltschakow, im Gefecht während des russischen Überfalls schwer verwundet wurde.
Laut US-Angaben hat sich die Gruppe Russitsch einen Ruf für "extreme Brutalität" erarbeitet. Wie der "Spiegel" mit Verweis auf einen Bericht des Bundesnachrichtendiensts berichtete, sei die Gruppe darüber hinaus dafür bekannt, "niemals Gefangene zu machen". Teile der Einheit hätten demnach wahrscheinlich auch in Syrien gekämpft.
Die russische Botschaft in Helsinki teilte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti unterdessen mit, dass sie über die Inhaftierung eines Russen in Finnland auf Ersuchen Kiews informiert sei. Sie ergreife Maßnahmen zur konsularischen Unterstützung. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sei unklar, wie Petrowski trotz der EU-Sanktionen nach Finnland gelangen konnte.
Quelle: ntv.de, ses