Frei nach Kriegsgefangenschaft Ukrainer begrüßt Mariupol-Verteidigerin mit Heiratsantrag
04.01.2024, 20:16 Uhr Artikel anhören
Das Paar hat sich knapp zwei Jahre nicht gesehen.
(Foto: Screenshot/Twitter)
Eine ukrainische Militärärztin lebt fast zwei Jahre in russischer Gefangenschaft. Im Zuge eines Austauschs kehrt sie zurück in ihre Heimat - und ihr Partner begrüßt sie mit einem Antrag. Beide dienten in derselben Brigade. Entsprechend meldet sich auch ihr Kommandeur mit emotionalen Worten.
Bei ihrer Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft ist eine ukrainische Militärärztin von ihrem Verlobten mit einem Heiratsantrag begrüßt worden. Ein vom Kommandeur ihrer Brigade auf Facebook veröffentlichtes Video zeigt Galyna Fedytschyn, wie sie ihrem Verlobten Mykola Gryzenjak das Ja-Wort gibt. Dieser hatte die Militärärztin, die fast zwei Jahre als Gefangene in Russland verbrachte, bei ihrer Rückkehr mit einem großen Rosenstrauß und Ringen überrascht.
Fedytschyn war am Mittwoch im Zuge eines Gefangenenaustauschs in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie und ihr Verlobter hatten im Frühjahr 2022 in der 36. Marinebrigade gemeinsam in der Hafenstadt Mariupol gegen die russische Armee gekämpft. Ihr Kommandeur Serhij Wolynskyj, genannt "Volyna", schrieb zu dem Video vom sich küssenden Paar: "Diese Liebe hat Prüfungen überstanden, die die Stärksten brechen kann."
Die Verteidiger von Mariupol, und besonders die Kämpfer der 36. Marinebrigade, werden in der Ukraine als Helden verehrt, da sie wochenlang der russischen Belagerung Stand hielten. Fedychyn geriet dabei in russische Kriegsgefangenschaft. Zwei Jahre der Trennung hätten sie ausgehalten, doch "ihre Herzen haben nicht aufgehört im gleichen Takt zu schlagen", schrieb Volyna. Auch der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, gratulierte den beiden im Online-Dienst X (ehemals Twitter).
Bei dem bisher wohl größten Gefangenenaustausch seit Beginn des Krieges waren am Mittwoch insgesamt mehr als 400 ukrainische und russische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt. Es war der erste offiziell bekannt gegebene Austausch seit knapp fünf Monaten.
Quelle: ntv.de, tkr/AFP