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Schützenpanzer im Einsatz Ukrainer operieren hinter russischer Verteidigungslinie

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Ukrainische Soldaten an der Front in der Region Saporischschja.

Ukrainische Soldaten an der Front in der Region Saporischschja.

(Foto: REUTERS)

Nach tagelangen Kämpfen schaffen es ukrainische Einheiten im Süden des Landes hinter die russische Hauptabwehrlinie. Die US-Denkfabrik ISW spricht von einer "signifikanten Veränderung" im Frontbereich bei Werbowe. Doch der Erfolg ist blutig erkämpft.

Ukrainischen Truppen ist es offenbar gelungen, mit gepanzerten Fahrzeugen hinter die russische Hauptverteidigungslinie im Südosten des Landes zu gelangen. In der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja hätten gepanzerte Fahrzeuge Gräben und Panzerabwehrhindernisse überwunden, meldete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf das ukrainische Militär. Auswertungen russischer Videos, die Artillerieeinschläge und Drohnenangriffe auf ukrainische Schützenpanzer zeigen sollen, bestätigten dem Bericht zufolge den Vorstoß.

Die kleine Bresche sei hart umkämpft und die ukrainischen Einheiten erlitten große Verluste, hieß es. Laut der Investigativgruppe Oryx verloren die Ukrainer bei Werbowe erstmals einen Schützenpanzer vom Typ Marder aus deutscher Produktion. Den Angaben zufolge wurde das Fahrzeug nach einem Treffer von seiner Besatzung aufgegeben.

"Dies ist der erste beobachtete Einsatz ukrainischer Fahrzeuge hinter der russischen Verteidigungslinie", meldete auch die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Ob Kiews Verbände die Abwehrlinie vollständig durchbrochen haben, könne man allerdings noch nicht beurteilen. Dennoch sei die Präsenz ukrainischer Einheiten hinter der russischen Verteidigungslinie eine "signifikante Veränderung" in dem Frontbereich.

"Die Ukrainer sind wahrscheinlich eine Landstraße entlanggefahren, die durch die Graben- und Drachenzahnlinie führt", mutmaßt ISW-Analyst George Barros auf der Plattform X, früher Twitter. Dies deute darauf hin, dass es gelungen sei, die lokale russische Verteidigung in diesem Bereich auszuschalten. Als Drachenzähne bezeichnet man spezielle Betonklötze, die als Panzerhindernisse genutzt werden.

Wie das US-Magazin "Forbes" berichtete, kämpft sich die ukrainische 82. Luftangriffsbrigade seit Tagen Richtung Werbowe vor, wo sich drei russische Regimenter und einige Spezialeinheiten verschanzt haben sollen. Vor dem Dorf verläuft die erste der drei russischen Verteidigungslinien, die mit Fahrzeuggräben, Minenfeldern und Panzerabwehrhindernissen gespickt ist.

Das Kampfgebiet um Werbowe stellt für das ukrainische Militär eine Herausforderung dar. Das Gelände ist geprägt durch offene Agrarlandschaften, die wenig Deckung bieten. In den schmalen Wald- und Heckenstreifen verbergen sich oftmals russische Abwehrstellungen. Die offenen Flächen sind dagegen teilweise vermint. Von Werbowe bis zum strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt Tokmak sind es noch etwa 38 Kilometer.

Quelle: ntv.de, jpe

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