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Anschläge für Russen vorbereitet Ukrainischer Geheimdienst deckt Agentennetzwerk auf

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Die enttarnten russischen Agenten sollen Feuerangriffe auf die ukrainischen Stellungen vorbereitet haben.

Die enttarnten russischen Agenten sollen Feuerangriffe auf die ukrainischen Stellungen vorbereitet haben.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Mehrere Männer sollten in der Ukraine Ziele für Russland ausspionieren. Moskau wirbt sie laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU über Telegram an. Interessiert habe sich Russland für die kritische Infrastruktur und Stellungen der Streitkräfte. Den Männern droht eine lebenslange Haftstrafe.

Der ukrainische Geheimdienst hat ein russisches Agentennetz enttarnt und aus dem Verkehr gezogen. Über eine Chat-Seite auf Telegram habe der russische Geheimdienst in sechs Regionen der Ukraine mögliche Mitarbeiter angeworben, teilte der Geheimdienst SBU in Kiew mit. Diese sollten demnach Informationen über kritische Infrastruktur und militärische Ziele weiterleiten. Der SBU habe die Spione eine Zeit lang beobachtet und jetzt zugeschlagen. Insgesamt seien neun Männer festgenommen worden.

Unter den Festgenommenen seien auch zwei städtische Verwaltungsbeamte aus Dnipro und aus Juschne in der Region Odessa. Sie seien angeworben worden, weil sie als "Kommentatoren" in kremlfreundlichen Chats aktiv waren. Auch ihr Führungsoffizier des russischen Geheimdienstes FSB sei enttarnt worden, hieß es weiter.

Die Agenten sollen der Mitteilung des SBU zufolge Raketen-, Bomben- und Drohnenangriffe Russlands in sechs Regionen der Ukraine vorbereitet haben. Im Rahmen einer mehrstufigen Spezialoperation seien neun russische Agenten gleichzeitig in Dnipro, Saporischschja und Sumy sowie in den Regionen Donezk, Odessa und Kirowohrad festgenommen worden, hieß es.

Die Agenten sollen getrennt voneinander agiert haben, seien aber mit einem FSB-Offizier "verbunden" gewesen, der vom SBU identifiziert worden sei. Der russische Geheimdienstoffizier habe sie angewiesen, Koordinaten für Feuerangriffe auf die Verteidigungskräfte und auf kritische Infrastruktur zu sammeln.

Ausspionieren der schweren Artillerie

Die zwei festgenommenen Beamten seien dabei gewesen, die Standorte von Luftabwehranlagen und wichtigen Umspannwerken festzulegen, um den russischen Beschuss in beiden Regionen zu erleichtern.

Zwei weitere Agenten sollen die Standorte von Befestigungen und Feuerstellungen der schweren Artillerie der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Pokrowsk und Chasowyj Jar erkundet haben. Ein Komplize habe Informationen über die Konzentration von Personal und militärischer Ausrüstung ukrainischen Verteidiger von Kurakhove in der Region Donezk gesammelt.

Zu den russischen Agenten sollen auch zwei Manager und ein Universitätsstudent gehören, die die Bewegungen der ukrainischen Armeestaffeln in Richtung Ostfront aufzeichneten, teilt der SBU mit. Ein weiterer Agent sei ein ehemaliger Offizier der aufgelösten Polizei, der den Russen über die Folgen des russischen Angriffs auf eines der ukrainischen Wasserkraftwerke berichtet habe. Den Verdächtigen drohe nun eine lebenslange Freiheitsstrafe und eine Beschlagnahmung des Vermögens.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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