Drei Anschläge in nur wenigen Tagen Unbekannte schänden NSU-Denkmal
08.11.2016, 16:03 Uhr
Jede Bank steht für ein Opfer des NSU.
(Foto: dpa)
Lange Zeit lebt der Nationalsozialistische Untergrund unerkannt im sächsischen Zwickau. Seit Freitag erinnert in der Stadt ein neues Denkmal an die Opfer der Rechtsterroristen. Bereits zum wiederholten Male wird es geschändet.
Im sächsischen Zwickau ist der Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erneut Ziel eines Anschlags geworden. In der Nacht seien zwei der elf Bänke gestohlen worden, teilte die Polizei mit. Bereits zuvor waren am Wochenende sieben der bunten Bänke, die mit den Namen der NSU-Opfer versehen sind, mit Farbe beschmiert worden.
Das Mahnmal für die Opfer des NSU steht erst seit Freitag auf dem Zwickauer Schumannplatz. Die Künstlergruppe "Sternendekorateure" hatte die elf farbigen Holzbänke aufgestellt. Nach ihren Angaben war es seitdem bereits der dritte Anschlag.
Auf den Bänken stehen die Namen der NSU-Opfer. Die Täter seien "mit krimineller Energie" vorgegangen, schrieben die "Sternendekorateure Zwickau" auf ihrer Website. Die Bänke seien gut verkabelt und verschraubt gewesen.
Der aus Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe bestehende NSU soll bis zu seinem Auffliegen am 4. November 2011 zehn Morde und zwei Bombenanschläge verübt haben, dazu mehr als ein Dutzend Raubüberfälle. In Zwickau lebte das Trio bis zu seinem Auffliegen unerkannt in einer Wohnung. Während Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt daraufhin Selbstmord begingen, sitzt Zschäpe in der JVA Stadelheim ein.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/epd