Triumph für die gebeutelte Ministerin Unionsgruppe stärkt Flexi-Quote
25.05.2012, 05:26 UhrDie größte Gruppe der Unionsfraktion, der Parlamentskreis Mittelstand, unterstützt die Flexi-Quote von Familienministerin Schröder. Damit hat das Konzept, dass den Frauenanteil in deutschen Unternehmen erhöhen soll, beste Chancen sich durchzusetzen.

Der Kita-Ausbau geht zu schleppend voran, das Betreuungsgeld ist umstritten wie nie - mit der Flexi-Quote dagegen könnte Familienministerin Schröder wieder punkten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder musste in ihrer Amtszeit viele Rückschläge hinnehmen. Immer wieder stahl ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen die Show. Beim zerreiben sich die Koalitionspartner seit Monaten. Und der Nun scheint Schröder aber ein Durchbruch zu gelingen: bei der "Flexi-Quote".
Die mit Abstand größte Gruppe in der Unionsfraktion, der Parlamentskreis Mittelstand, hat sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" jetzt für die Einführung der gesetzlichen "Flexi-Quote" ausgesprochen. In dem Kreis sind 145 der 237 Unionsabgeordneten organisiert.
Nur 2,7 Prozent der Spitzenjobs von Frauen besetzt
Die "Flexi-Quote" verpflichtet Unternehmen, festzulegen, wie hoch der Frauenanteil in ihrer Belegschaft sein soll. Diese Quote müssen sie dann veröffentlichen und sich an ihr messen. Als Alternative zu einer strikten Frauenquote, die einheitlich für alle Unternehmen gilt, soll auch die Flexi-Quote für Gleichberechtigung in Deutschlands Wirtschaft sorgen. Noch immer liegt etwa der Anteil von Frauen in den Vorständen großer Börsenorientierter Unternehmen nur bei 2,7 Prozent.
Die Einführung der Flexi-Quote sei deshalb "vertretbar und verhältnismäßig", hieß es vom Parlamentskreis Mittelstand. Sie würde die Konzerne zwingen, sich "der Diskussion über die Zielquoten und über Strategien zur Erreichung dieser Zielvorgaben zu stellen". Nur so könne der nötige "Wandel der Unternehmenskultur" zugunsten der Frauen gelingen.
Der Parlamentskreis Mittelstand gehörte bisher zu den größten Zweiflern an Quotenlösungen. einer starren Frauenquote lehnt er weiterhin ab. Der Vorsitzende des Parlamentskreises, Christian von Stetten, sagte der "Süddeutschen Zeitung", Frauen "sollen in den Führungsetagen stärker vertreten sein, aber einen ungerechtfertigten Eingriff in die Eigentumsrechte der Unternehmenseigentümer, wie es eine starre Frauenquote vorsieht, wird es mit uns nicht geben."
Quelle: ntv.de, ieh