Politik

Wohnen könnte noch teurer werden Versicherungspflicht für Elementarschäden gefordert

Nach Angaben des Versicherungsverbandes GDV sind derzeit knapp die Hälfte der Gebäude in der Bundesrepublik über eine Elementarschadenversicherung versichert, die bei Starkregen, Hochwasser oder Erdrutschen einspringen würde.

Nach Angaben des Versicherungsverbandes GDV sind derzeit knapp die Hälfte der Gebäude in der Bundesrepublik über eine Elementarschadenversicherung versichert, die bei Starkregen, Hochwasser oder Erdrutschen einspringen würde.

(Foto: picture alliance/dpa)

Insbesondere nach Flutkatastrophen entstehen Schäden in Milliardenhöhe an privaten Häusern. Die Eigentümer geraten damit in existenzielle Not. Die Bundesregierung prüft laut NRW-Ministerpräsident Wüst nun die Einführung von Pflichtpolicen.

Verbraucherschützer haben eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden für Hausbesitzer begrüßt. Ohne ausreichenden individuellen Versicherungsschutz hätten Naturereignisse negative volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen, teilte die Verbraucherzentrale Sachsen mit. Betroffene Menschen benötigten finanzielle Sicherheit für den Wiederaufbau der Gebäude und dürfen nicht auf staatliche Zuschüsse und Spenden angewiesen sein.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bei den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag nach Angaben des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst zugesagt, die Einführung einer solchen Pflichtversicherung zu prüfen. Die Länderchefs hätten sich einstimmig dafür ausgesprochen. "Wir müssen dafür sorgen, dass nach einem Unwetter kein Mensch vor dem finanziellen Ruin steht. Der Klimawandel führt dazu, dass auch der Schutz vor Extremwettern zur Krisenfestigkeit unseres Landes gehört", sagte der CDU-Politiker Wüst am Donnerstagabend.

Wohnen könnte noch teurer werden

Der Eigentümerverband Haus&Grund wandte sich strikt gegen eine Pflichtversicherung. Damit drohten die Versicherungsprämien in Risikogebieten für viele Selbstnutzer der Immobilien unbezahlbar zu werden, erklärte der Geschäftsführer von Haus&Grund Hessen, Younes Ehrhardt. Wer vermiete, könne zwar die Zusatzbelastung über die Betriebskostenabrechnung an seine Mieter weiterreichen - das würde aber die ohnehin enorm gestiegenen Wohnkosten noch weiter in die Höhe treiben.

Der Verband plädierte stattdessen für Eigenverantwortlichkeit der Immobilieneigentümer und eine Entscheidung auf Grundlage einer individuellen Risikoanalyse, ob das eigene Haus diesen Gefahren ausgesetzt ist. Denn das Risiko sei nicht für alle Häuser gleich.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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