Politik

Warteten Soldaten auf General? Video zeigt Angriff auf russische Truppenversammlung

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Russische Blogger berichten über einen Angriff auf eine große Ansammlung russischer Soldaten. Demnach warteten die Kämpfer auf eine Ansprache ihres Befehlshabers. Nun veröffentlicht eine ukrainische Einheit ein Video, das die Attacke zeigen soll.

Mehrere russische Militärblogger berichteten am Mittwoch über einen ukrainischen Feuerschlag auf eine große Ansammlung russischer Soldaten nahe der Stadt Kreminna in der Region Luhansk. Die Rede ist von hohen Verlusten. Nun hat eine ukrainische Spezialeinheit ein Drohnenvideo veröffentlicht, welches die Attacke offenbar zeigt.

Die Aufnahmen stammen von der Luftaufklärungseinheit "Wild Bees", die der 1. autonomen Spezialbrigade "Iwan Bohun" der ukrainischen Streitkräfte angehört. In der Brigade sollen auch Freiwillige aus westlichen Staaten dienen. Zu Beginn des Clips sieht man mehrere Soldaten und Lastwagen vom Typ Ural auf einer Waldlichtung, ehe zwei Explosionen in dem Gebiet einschlagen. Im Anschluss hat es den Anschein, als würden einige Soldaten tote oder verletzte Kameraden abtransportieren.

"In der Nähe von Kreminna ereignete sich ein tragischer Zwischenfall in einer der Divisionen, die in die Offensive gehen sollte", teilte der russische Militärkanal Rybar auf Telegram mit. "Zwei Stunden lang standen die Menschen in einer Menge an einem Ort und warteten darauf, dass der Divisionskommandeur seine motivierende Ansprache hält. Doch statt ihm sprachen HIMARS und feindliche Artillerie."

Blogger fordert Exekution von Kommandeur

Als Verantwortlichen für das Desaster machen die Militärblogger Generalmajor Surab Achmedow aus. Dieser soll in der Vergangenheit wegen eines desaströsen Angriffs bei Wuhledar bereits für Unmut in nationalistischen Kreisen gesorgt haben. "Wenn es in der Mitte des zweiten Kriegsjahres Befehlshaber gibt, die ihre Kolonnen nach vorne bringen und ihre Soldaten als großen Haufen antreten lassen und dann darauf warten, dass die feindliche Artillerie zuschlägt, dann sollten solche Befehlshaber vor der Kolonne erschossen werden, ganz gleich, ob es sich um Oberste oder sogar Generäle handelt", teilte der Kanal "Starschie Eddy" mit.

Ob die Truppe wie behauptet wirklich auf eine Ansprache von Achmedow wartete, lässt sich nicht verifizieren. Ein Admin des russischen Telegram-Kanals "Lost Armour" zufolge ist die betroffene Einheit Teil der 144. Garde-Motorschützendivision. Die Soldaten seien nicht von HIMARS-Raketen, sondern von 155-Millimeter-Artillerie getroffen worden. Zudem habe der Angriff stattgefunden, als die Männer mehrere Lastwagen entladen hätten.

Die Twitter-Seite "GeoConfirmed" konnte die Gegend aus dem Video der ukrainischen Aufklärungseinheit lokalisieren. Demnach ereignete sich der Angriff in einem Waldgebiet zwischen den Ortschaften Schytliwka und Pischtschane, etwa 7,5 Kilometer nördlich von Kreminna und rund 8 Kilometer von der Front entfernt. Genaue Angaben zu den Verlusten gibt es nicht. Laut russischen Telegram-Kanälen sollen etwa 100 Soldaten getötet und 100 weitere verletzt worden sein.

Quelle: ntv.de

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