40.000 Stunden Material Videos zum Sturm auf Kapitol sollen einsehbar werden
18.11.2023, 05:08 Uhr Artikel anhören
Menschen erklimmen die Westmauer des US-Kapitols.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Knapp drei Jahre nach dem Sturm auf das US-Kapitol in Washington will der neue Sprecher des US-Repräsentantenhauses dafür sorgen, dass zigtausend Stunden gesammeltes Videomaterial öffentlich einsehbar wird. Amerika solle sich ein eigenes Bild machen, fordert der Trump-Unterstützer.
Der neue Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat angekündigt, 40.000 Stunden Videoüberwachungsmaterial zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 zu veröffentlichen. "Heute löse ich mein Versprechen gegenüber dem amerikanischen Volk ein und mache alle Aufzeichnungen vom 6. Januar für alle Amerikaner zugänglich", erklärte der Republikaner via X. "Wahrheit und Transparenz sind von entscheidender Bedeutung", betonte er.
Johnson, der eine erneute Präsidentschaftskandidatur des ehemaligen Präsidenten Donald Trump im Jahr 2024 unterstützt, erklärte, dass die umfangreichen Aufzeichnungen der Sicherheitskameras in mehreren Teilen im Internet veröffentlicht werden sollen. Mit dem Schritt löst Johnson Berichten zufolge ein Versprechen ein, dass er den Ultrarechten in seiner Fraktion vor der Wahl für den Chefposten gegeben hatte. Diese behaupten immer wieder fälschlich, die gewalttätige Attacke sei eine friedliche Demonstration gewesen.
"Diese Entscheidung wird es Millionen Amerikanern, Angeklagten, gemeinnützigen Organisationen und den Medien ermöglichen, selbst zu sehen, was an diesem Tag geschehen ist, anstatt sich auf die Interpretation weniger Politiker verlassen zu müssen", sagte Johnson. Auf den Bildern seien Gesichter nur verschwommen zu sehen, um mögliche "Vergeltungsmaßnahmen" zu vermeiden.
Das Material sei bereits von einem Kongressausschuss geprüft worden, der den Sturm auf das Kapitol durch Trump-Anhänger untersuchte, mit dem diese einen Wahlsieg des jetzigen Präsidenten Joe Biden verhindern wollten. Mehr als 1200 Menschen wurden in dem Zusammenhang festgenommen, Trump muss sich vor Gericht verantworten.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP