Umstrittenes Google Street ViewViele legen Widerspruch ein
Noch in diesem Jahr soll der Internetdienst Google Street View in den 20 größten deutschen Städten starten. Doch der Protest nimmt zu: Hunderttausende legen Widerspruch ein gegen die Veröffentlichung ihrer Hausfassade.
Mehrere hunderttausend Menschen haben nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" bereits Widerspruch gegen die Veröffentlichung ihrer Hausfassade in dem Internetdienst eingelegt. Das Magazin beruft sich auf Angaben aus Unternehmenskreisen. Google hatte vor wenigen Wochen angekündigt, Street View noch dieses Jahr für die 20 größten deutschen Städte zu starten. Immobilienbesitzer und Mieter können bis 15. Oktobeein? einreichen, wenn sie ihr Haus unkenntlich machen lassen wollen.
Mit Street View können sich Internet-Nutzer in Fußgängerperspektive durch die Straßen von Städten bewegen und Rundum-Panoramen der Straßenzüge betrachten. Der Dienst ist bei Datenschützern umstritten, weil er nach deren Ansicht private Details über das Wohnumfeld von Menschen verrät. Google Street View gibt es bereits für 23 Länder. Das Unternehmen wies laut "Spiegel" darauf hin, dass dieses Angebot gerade von Deutschland aus häufig genutzt werde.
Der für Google zuständige Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar sagte, er habe den Eindruck, dass das Unternehmen das Widerspruchsverfahren ordnungsgemäß betreibe. Allerdings bleibe abzuwarten, "ob Google den Sturm der Anträge auch ordnungsgemäß abarbeiten kann". Der Internetdienst soll am Montag auch auf einem Spitzentreffen zu Geo-Diensten in Berlin unter Leitung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zur Sprache kommen.