Politik

Neugründung über fünf Prozent Wagenknecht-Partei feiert "historischen Erfolg"

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Das Bündnis Sahra Wagenknecht gibt es erst seit rund einem halben Jahr. Dass die Neugründung nun bei der Europawahl auf mehr als fünf Prozent kommt, findet die Namensgeberin der Partei "grandios". Den Preis für diesen Erfolg zahlt vor allem Wagenknechts alte politische Heimat.

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat das Abschneiden der nach ihr benannten Partei bei der Europawahl als "grandios" bezeichnet. "Ich bin so erleichtert und freue mich riesig", sagte sie in der ARD mit Blick auf die ersten Prognosen, wonach ihre erst vor etwa einem halben Jahr gegründete Partei aus dem Stand auf 5,5 Prozent kam.

"Ich glaube, das hat es überhaupt noch nie in der bundesdeutschen Geschichte gegeben", fügte Wagenknecht an. Unter andere habe das Bündnis Sahra Wagenknecht bisher noch so gut wie keine hauptamtlichen Mitarbeiter. "Da ist ein großes Potenzial", sagte die Parteichefin und Namensgeberin. Dieses Potenzial wolle sie bei folgenden Wahlen weiter ausbauen.

Wagenknecht bekräftigte, dass sie eine diplomatische Initiative im Krieg Russlands gegen die Ukraine für nötig halte. "Viele Menschen machen sich Sorgen, dass der Krieg auch zu uns kommt." Trotz ihrer kritischen Haltung zur Migration nach Deutschland sagte Wagenknecht auf die Frage, wo sich das Bündnis Sahra Wagenknecht nun im Parteienspektrum einordne: "Rechts ist das nicht." Welcher Fraktion sich die BSW-Abgeordneten im Europaparlament anschließen werden, ist noch offen. "Das wird in vertraulichen Gesprächen geklärt", sagte der Generalsekretär der Partei, Christian Leye, der "Bild". Leye sprach von einem "historischen Erfolg" für das BSW.

Laut einer Analyse von Infratest Dimap konnte das BSW vor allem der SPD und Wagenknechts Ex-Partei, der Linken, Wähler abjagen. Von den Sozialdemokraten kamen demnach 520.000 und von der Linken 410.000 Wähler. Die Linke verlor ersten Hochrechnungen im Vergleich zur letzten Europawahl vor fünf Jahren fast die Hälfe ihrer Wähler und kommt nur noch auf 2,8 Prozent der Stimmen in Deutschland.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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