Training mit Spezialeinheiten Wagner-Söldner finden Zuflucht bei Kadyrow
07.11.2023, 06:30 Uhr Artikel anhören
Präsident der südrussischen Teilrepublik Tschetchenien: Ramsan Kadyrow.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Um die Söldner-Gruppe Wagner ist es nach dem Tod von Chef Jewgeny Prigoschin lange still. Nun sollen die Kämpfer wieder aktiv sein und bereits neue Bataillone rekrutieren. Dazu trainieren einige von ihnen mit tschetschenischen Spezialtruppen.
Eine größere Gruppe von Wagner-Söldnern hat mit einem gemeinsamen Training mit tschetschenischen Spezialtruppen begonnen. Das teilte der Präsident der südrussischen Teilrepublik, Ramsan Kadyrow, auf Telegram mit. Er sei froh, dass das tschetschenische Achmat-Bataillon nun begleitet werde von "Kämpfern mit exzellenter Kampferfahrung, die sich als mutige und effiziente Krieger bewiesen haben", erklärte Kadyrow. "Ich bin zuversichtlich, dass sie in kommenden Schlachten ihrem Ruf gerecht werden." Achmat-Kämpfer sind wie die russischen Wagner-Söldner bereits im Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Einsatz gekommen.
Er veröffentlichte ein von dröhnender Musik begleitetes Video, das Soldaten beim Kampftraining zeigt, von denen einige Wagner-Abzeichen auf ihren Uniformen und Masken über ihren Gesichtern tragen. Kadyrow sagte, die Übungen umfassten Feldmedizin, Training für Scharfschützen, Maschinengewehrschützen, Pioniere und Artilleristen. Es war nicht klar, wie viele Wagner-Männer teilnahmen und ob einige von ihnen nach Abschluss der Ausbildung bei den tschetschenischen Streitkräften bleiben würden.
Anfang der Woche hatten verschiedene russische Medien berichtet, dass die Wagner-Gruppe angeblich in den russischen Städten Perm und Nowosibirsk als Einheit der russischen Nationalgarde wieder Rekrutierungen vornimmt. Die Einheit soll ausgerechnet von Pawel Prigoschin, dem Sohn des verstorbenen Wagner-Gründers Jewgeni Prigoschin, geleitet werden.
Im Juni hatte Jewgeni Prigoschin einen Aufstand gegen die russische Militärführung angezettelt und war damit in Moskau in Ungnade gefallen. Im August kam Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Die Ursache für den Absturz ist nach wie vor ungeklärt. Der Kreml hat dementiert, etwas damit zu tun zu haben. Die Wagner-Söldner waren nach dem Aufstand zwischenzeitlich in Belarus untergekommen, das eng mit der russischen Führung zusammenarbeitet.
Quelle: ntv.de, mba/rts