Politik

"Werden guten Vorschlag machen" Walter-Borjans macht sich für Klingbeil stark

imago0096450829h.jpg

Walter-Borjans lobte die Zusammenarbeit mit Esken und Klingbeil.

(Foto: imago images/photothek)

Die SPD muss parallel zur Regierungsbildung auch die Führungsfrage klären. Wer bildet die neue Doppelspitze in der Partei? Der scheidende Co-Vorsitzende Walter-Borjans unterstützt die Idee, dass Generalsekretär Lars Klingbeil sein Nachfolger wird.

Der scheidende SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hält Generalsekretär Lars Klingbeil für einen geeigneten Anwärter auf den Parteivorsitz. Auf die Frage, ob er sich Klingbeil als neuen Parteichef vorstellen könne, sagte Walter-Borjans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Selbstverständlich kann ich das. Die Zusammenarbeit von Saskia Esken und mir mit Lars Klingbeil ist eng und gut." Alle Optionen und alle anstehenden Fragen werde man in der Parteispitze gemeinsam besprechen. "Dann werden wir der Partei einen guten Vorschlag machen."

Esken hat den Vorsitz gemeinsam mit Walter-Borjans inne. Nach dessen Rückzugsankündigung war sie von Fraktionschef Rolf Mützenich aufgefordert worden, den Vorsitz aufzugeben, wenn sie Ministerin einer neuen Regierung von SPD, Grünen und FDP werden wolle. Esken will sich bis Montag entscheiden und dann mit Walter-Borjans einen Vorschlag für das weitere Prozedere unterbreiten.

Walter-Borjans wies in dem Interview darauf hin, dass es in der SPD inzwischen eine "viel offenere und respektvollere" Debattenkultur gebe als früher. "Alphatier-Gehabe ist ein Auslaufmodell. Das sollte auch so bleiben", sagte er. Der Wahlerfolg der Partei habe "nicht nur mit einem Kandidaten (Olaf Scholz, Anm. d. Red.) und zwei Vorsitzenden zu tun, sondern mit der Bereitschaft, dass jeder sich auch mal zurücknimmt".

Generalsekretär Klingbeil zeigte sich offen dafür, SPD-Chef zu werden, ohne eine Bewerbung konkret anzukündigen. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig gilt als mögliche Anwärterin. Nicht ausgeschlossen ist, dass sich auch Bewerberinnen oder Bewerber melden, die nicht bereits gehandelt werden.

Klingbeil sagte dem RND, es ehre ihn sehr, dass sein Name für die Aufgabe des SPD-Vorsitzenden genannt werde. "Der Vorsitz ist ein sehr wichtiges, traditionsträchtiges und reizvolles Amt, in dem man viel bewegen kann", sagte Klingbeil auf die Frage, ob es für ihn attraktiver wäre, Parteichef zu werden oder ein Ministeramt zu übernehmen. Auch in den Führungsgremien der SPD hatte sich Klingbeil dem Vernehmen am Dienstagabend ähnlich geäußert.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen