Totenmesse für Philipp Mißfelder Weggefährten nehmen Abschied
17.07.2015, 10:51 UhrBei einer Totenmesse in Berlin haben zahlreiche Parteifreunde und politische Weggefährten Abschied von Philipp Mißfelder genommen. "Er war ein außergewöhnlicher junger Mann", sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder über den außenpolitischen Fraktionssprecher, der in der Nacht zum Montag mit nur 35 Jahren an einer Lungenembolie gestorben war. Kauder würdigte Mißfelder auch für seine Verdienste um die Junge Union, die dieser "zu einem Faktor auch in inhaltlicher Arbeit gemacht" habe.
Im Bundestag gedachten auch die Abgeordneten mit einer Schweigeminute des Politikers. Parlamentspräsident Norbert Lammert würdigte Mißfelder als außergewöhnlich talentierten jungen Politiker. "Es gibt kaum jemanden in der Geschichte des Bundestages, der in so jungen Jahren ohne ein Amt in der Exekutive ein so dichtes Netz an politischen Kontakten aufgebaut hat", sagte er zu Beginn der Sondersitzung des Bundestags zu neuen Griechenland-Hilfen. "Der Deutsche Bundestag verliert mit ihm einen engagierten und respektierten Parlamentarier - viele von uns, auch ich persönlich, einen guten Freund", sagte Lammert, der sichtlich um Fassung rang.
Mißfelder, der aus Nordrhein-Westfalen stammte, hatte die Nachwuchsorganisation der Christdemokraten von 2002 bis 2014 geführt, länger als jeder Andere vor ihm. Im Bundestag saß er seit 2005, außenpolitischer Sprecher wurde er 2009.
An der Messe in der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale nahmen Kanzlerin Angela Merkel, Lammert und viele Bundesminister sowie Abgeordnete teil. Am Samstag wird Mißfelder in der Nähe von Münster im Familienkreis beigesetzt. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei kleine Töchter.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa