Politik

"Ausschluss völlig überzogen" Weidel kann sich Höcke als Minister vorstellen

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Weidel verstehe sich "sehr gut" mit Höcke, betonte sie.

Weidel verstehe sich "sehr gut" mit Höcke, betonte sie.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die AfD-Thüringen gilt als gesichert rechtsextrem. Landeschef Höcke darf als Faschist bezeichnet werden. Bundesparteichefin Weidel hält ihn trotzdem für einen Ministerposten geeignet. Sie betont ihre gute Beziehung zu dem Rechtsaußen-Politiker und bezeichnet sein Parteiausschlussverfahren als Fehler.

AfD-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat erklärt, dass sie sich den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke als Minister vorstellen kann. Der Verfassungsschutz stuft seinen Landesverband als gesichert rechtsextremistisch ein. Sie verstehe sich "sehr gut" mit dem 52-Jährigen, sagte Weidel der "Bild".

Auf die Frage, ob Höcke für ein Ministeramt geeignet sei, antwortete sie demnach "ja". Zudem bezeichnete sie das 2017 und 2018 geführte Parteiausschlussverfahren gegen Höcke als einen Fehler. "Ich glaube, der Parteiausschluss war damals völlig überzogen. Fehler kann jeder machen."

Die gerichtliche Entscheidung, dass Höcke als "Faschist" bezeichnet werden darf, konterte die Parteichefin, indem sie die Justiz infrage stellte. "Also Entschuldigung, das, was Gerichte irgendwie von sich geben, dem kann ich überhaupt gar nichts mehr beimessen", sagte sie der Zeitung. Schließlich seien auch die Staatsanwaltschaften nicht unabhängig, so Weidel.

Höcke wurde bereits mehrfach wegen Volksverhetzung angeklagt. Mit seinen Reden und der Verwendung von Parolen, die denen der Nationalsozialisten ähnlich sind, sorgt er immer wieder für Empörung und war deshalb auch innerhalb der Partei lange umstritten. In Thüringen ist die AfD unter Höcke jedoch so erfolgreich wie in keinem anderen Bundesland. Mit 32 von 88 Sitzen stellt sie die größte Fraktion im Landtag.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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