492 Tonnen Hilfsgüter verladen Schwimmender US-Pier vor Gaza wieder funktionsfähig
09.06.2024, 18:36 Uhr Artikel anhören
Der Pier wurde eine Woche nach Inbetriebnahme von Stürmen so stark beschädigt, dass weitere Hilfslieferungen vorerst nicht mehr möglich waren.
(Foto: AP)
Nach zwei Wochen Reparaturarbeiten können wieder Hilfsgüter für Gaza auf einer schwimmenden Plattform verladen werden. Das US-Militär meldet eine neue Hilfslieferung und dementiert die Gerüchte, dass der Pier von der israelischen Armee genutzt wurde, um Geiseln zu befreien.
Ein provisorischer Pier der US-Armee vor der Küste Gazas kann nach zwei Wochen Reparatur wieder zum Verladen von Hilfsgütern genutzt werden. Das vom US-Militär errichtete Pier war nur etwa eine Woche lang funktionsfähig gewesen, ehe das Konstrukt am 25. Mai durch heftige Winde und hohen Wellengang beschädigt wurde. Ein in Mitleidenschaft gezogener Abschnitt wurde am Freitag nach der Reparatur in einem israelischen Hafen wieder mit einem Strand des Gazastreifens verbunden.
Dadurch konnten bereits am Samstag etwa 492 Tonnen an humanitärer Hilfe geliefert und verladen werden, wie das US-Zentralkommando mitteilte. Es unterstrich, dass keine US-Militärangehörigen an Land gegangen seien. Die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) arbeitet mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und dessen Partnern zusammen, um die über den Pier gelieferten Güter im Gazastreifen zu verteilen.
Die Lieferung erfolgte am selben Tag, an dem das israelische Militär bei einem umfassenden Einsatz vier Geiseln befreite, die bei dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober aus Israel verschleppt worden waren. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen sollen bei dem Einsatz mindestens 210 Palästinenser getötet worden sein.
Das US-Zentralkommando wehrte sich im Netzwerk X gegen in sozialen Medien gestreute Behauptungen, dass bei dem israelischen Einsatz, der Pier, US-Ausrüstung oder amerikanisches Personal genutzt worden seien. Es verwies aber darauf, dass Israel einen Bereich südlich des Piers genutzt habe, "um Geiseln sicher zurückzubringen". Die Plattform diene dennoch allein dem Zweck, dringend benötigte, lebensrettende Unterstützung in das Küstengebiet zu bringen, erklärte das US-Militär. Auch USAID teilte mit, dass keine Mitarbeiter von Hilfsorganisationen an der israelischen Operation beteiligt gewesen seien.
Quelle: ntv.de, gri/AP