Politik

Kopf-an-Kopf-Rennen bei Wahl Wieder keine klare Mehrheit in Bulgarien

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Siegessicher: Bojko Borissow, Chef der konservativen Gerb-Partei bei der Stimmabgabe.

Siegessicher: Bojko Borissow, Chef der konservativen Gerb-Partei bei der Stimmabgabe.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Enges Rennen in Bulgarien: Bei der Parlamentswahl liegen Konservative und Reformer nach ersten Befragungen nahezu gleichauf. Ein knapper Ausgang war erwartet worden. Dem politisch instabilen Land steht eine schwierige Regierungsbildung bevor.

Bei der Parlamentswahl in Bulgarien haben sich Konservative und Liberale ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Wie aus Nachwahlbefragungen hervorging, kamen sowohl die konservative Gerb-Partei von Bojko Borissow als auch die liberale und pro-westliche Reformpartei PP von Kiril Petkow auf etwa 25 bis 26 Prozent der Stimmen. Sollten sich diese Prognosen zur fünften bulgarischen Parlamentswahl binnen zwei Jahren bestätigen, wird die Bildung einer stabilen Regierung eine knifflige Aufgabe.

Meinungsumfragen hatten ein knappes Rennen zwischen den Parteien der beiden früheren Regierungschefs vorausgesagt. Das ärmste Mitgliedsland der EU befindet sich seit Jahren in einer politischen Krise.

Anti-Korruptions-Proteste kosten Borissow die Macht

Im Jahr 2020 hatten monatelange Anti-Korruptions-Proteste die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Borissow erschüttert, der Bulgarien fast ein Jahrzehnt lang regiert hatte und 2021 dann abgewählt wurde. Seitdem führten alle Wahlen zu zersplitterten Parlamenten, in denen keine Partei in der Lage war, eine funktionierende Regierung zu bilden.

Das ohnehin fragile politische Klima in Bulgarien wurde durch den russischen Einmarsch in der Ukraine noch explosiver. Obwohl Bulgarien EU- und NATO-Mitglied ist, fühlen sich viele Menschen historisch und kulturell weiterhin eng mit Russland verbunden. Russland wird unter anderem als das Land verehrt, das 1878 die Herrschaft des Osmanischen Reichs über Bulgarien beendete.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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