"Unbequeme Wahrheit" Witwe: Laboranalysen belegen "Vergiftung" von Nawalny
17.09.2025, 11:51 Uhr Artikel anhören
Nawalnaja bei einer Anti-Putin-Demonstration in Berlin.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Februar vergangenen Jahres stirbt Alexej Nawalny in einem russischen Straflager. Seine Witwe ist überzeugt: Der Oppositionsführer wurde vergiftet. Das sollen mehrere Laboruntersuchungen belegen
Der 2024 in einem Straflager gestorbene russische Oppositionsführer Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Witwe "vergiftet" worden. "Zwei Labore in zwei Ländern sind unabhängig voneinander zu dem Schluss gekommen, dass Alexej vergiftet wurde", erklärte Julia Nawalnaja in einem auf X veröffentlichten Video. Die Analyse beruhe auf "biologischen Proben", die nach seinem Tod im Februar 2024 heimlich entnommen worden seien.
Die Proben wurden ihren Angaben zufolge dann außer Landes geschmuggelt. Sie forderte die Labore auf, ihre Ergebnisse über die "unbequeme Wahrheit" zu veröffentlichen. Welches Gift gefunden worden sei, sagte sie nicht. "Wir haben das Recht zu erfahren, wie er getötet wurde", so die 49-Jährige.
In der Strafkolonie versuchten die Behörden Nawalny nicht nur zu töten, sondern ihn zu brechen, erklärte seine Witwe. "Sie quälten ihn mit Hunger, Kälte und totaler Isolation."
Nawalnaja hatte dem Kreml wiederholt vorgeworfen, für den Tod ihres Mannes verantwortlich zu sein, was die Regierung in Moskau als "Unsinn" zurückweist. Russische Ermittler behaupteten immer wieder, Nawalny sei an einer "Kombination von Krankheiten" gestorben.
Nawalny war bis zu seinem Tod der schärfste Widersacher Putins. Der von den russischen Behörden als "Extremist" eingestufte Oppositionspolitiker starb am 16. Februar 2024 im Alter von 47 Jahren in einem Straflager in der Arktis, wo er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßte.
Russlands Behörden hatten nicht nur Nawalny selbst, sondern auch seine Organisationen als "extremistisch" eingestuft und verboten. Die Mitgliedschaft in einer solchen Organisation wird mit bis zu sechs Jahren Haft bestraft. Viele Mitarbeiter und Unterstützer Nawalnys sitzen daher im Gefängnis oder sind ins Exil geflohen.
Quelle: ntv.de, lme/AFP